Woche gegen Rassismus 2019

Weibliche Genitalbeschneidungen in der Schweiz

"When I was a child I said I don't want to be a woman. Why?! Because it's too painful to be a woman!". Das sagt Waris Dirie in ihrem Buch "Wüstenblume" über ihre eigene Genitalbeschneidung. Weltweit sind schätzungsweise rund 200 Millionen Frauen und Mädchen davon betroffen, in der Schweiz geht man von rund 22'000 aus. Hier sind Genitalbeschneidungen zwar verboten, man könne aber trotzdem nicht ausschliessen, dass die Mädchen für die Genitalbeschneidung ins Herkunftsland geschickt werden. von Julia Klemm

23.12.15 Weibliche Genitalbeschneidungen

In der Schweiz leben schätzungsweise rund 22'000 Betroffene einer weiblichen Genitalbeschneidung. Ab Anfang 2024 wird in Zürich neu eine Anlaufstelle für Betroffene und ihre Angehörigen eröffnet.

"When I was a child I said I don't want to be a woman. Why?! Because it's too painful to be a woman!" Das schreibt Waris Dirie in ihrem Buch "Desert Flower". In diesem schreibt sie über ihre eigene Genitalbeschneidung. Unter einer weiblichen Genitalbeschneidung versteht die teilweise oder totale Entfernung oder sonstige Verletzung der äusseren weiblichen Geschlechtsorganen aus nicht medizinischen Gründen. Weltweit sind rund 200 Millionen von einer weiblichen Genitalbeschneidung betroffen. Die grosse Mehrheit der Betroffenen lebt im westlichen und nordöstlichen Teil von Afrika. Dort sind in gewissen Gebieten über 90 Prozent der weiblichen Bevölkerung beschnitten. Die Praxis der weiblichen Genitalbeschneidung wird meistens bei jungen Mädchen zwischen dem frühen Kindesalter und 15 Jahren durchgeführt. In der Schweiz gibt es schätzungsweise rund 22'000 Betroffene einer weiblichen Genitalbeschneidung.

Ab Anfang 2024 gibt es in Zürich eine neue Anlaufstelle zum Schutz für Mädchen und Frauen. Betroffene, Gefährdete, Angehörige und auch Fachpersonen können sich dort kostenlos unterstützen und beraten lassen. Auch in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft gibt es eine solche Anlaufstelle. Die Sexologin Monica Somacal leitet die Anlaufstelle und führt Aufklärungsgespräche, berät und informiert Betroffene und begleitet diese auch allenfalls zu einer medizinischen Untersuchung. Sibil Tschudin, leitende Ärztin für die Abteilung Gynäkologische Sozialmedizin und Psychosomatik am Universitätsspital Basel, bietet medizinische Beratungen für Betroffene an. 

Im Gespräch mit Radio X erzählen die beiden über ihre Arbeit, die Situation in der Schweiz, welche verschiedenen Typen es von einer weiblichen Genitalbeschneidung gibt, was für Folgen eine Genitalbeschneidung haben kann, wo die Gründe für eine Genitalbeschneidung liegen, weshalb Aufklärungsarbeit so wichtig ist, wieso man von einer Genitalbeschneidung und nicht von einer Genitalverstümmelung sprechen sollte und was sie sich für die Zukunft wünschen. 

Beratungen, Unterstützungen und Antworten auf allfällige Fragen findest du unter maedchenbeschneidung.ch. Betroffene und ihre Angehörige können sich bei der Anlaufstelle von Monica Somacal melden. Sie bietet in ihrer Praxis in Liestal kostenlose und vertrauliche Beratungen an. 

Die Woche

Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019

Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.

Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.

Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019

Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm

 

 
Das Programm


Montag, 18. März 2019

Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus. 

19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)

Eintritt frei. 

 

Dienstag, 19. März 2019

Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo

19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)

Eintritt frei.

 

Mittwoch, 20. März 2019

Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*ShTheater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.

17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Donnerstag, 21. März 2019

Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.

Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).

Moderation: Bernard Senn, SRF

Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.

19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Freitag, 22. März 2019

Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)

Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch

19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel

Eintritt frei.

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Samstag, 23. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien

The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required. 

14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen

 

Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg

16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr 

Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.

20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

 

Sonntag, 24. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch

14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)

Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.

Eintritt frei.

 

 

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.

 

** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.

 
Ausstrahlungstermine

 

Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)

Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus

u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus

 

Donnerstag 21.3., 18 h  & Samstag 23.3.19, 13 h

Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein

 

Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h

Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen

Kontakt

tatiana.vieira@radiox.ch

rebecca.haeusel@radiox.ch

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Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch:

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