Woche gegen Rassismus 2019

W.I.T.C.H. (We Intend To Cause Havoc) heute im Sudhaus

Vor fünfzig Jahren spielten sie in überfüllten Hallen in Sambia, dann verschwanden ihre Platten zusammen mit den Plattenspielern – heute kehrt der Sound der legendären Zamrock Band WITCH zurück auf die Bühne. Live im Sudhaus ab 20Uhr. von Mirco Kaempf

25.11.06 WITCH Sudhaus

Die Zamrock Band WITCH spielt heute Abend im Sudhaus.

Die Geschichte der Band ist untrennbar mit der Geschichte Sambias verbunden. Dass sie heute überhaupt noch erzaehlt werden kann, liegt an Beharrlichkeit, Glueck – und an dem, was Sänger Emmanuel “Jagari” Chanda einmal die Philosophie der Positivitaet nannte.

Die Anfänge fuehren ins Jahr 1964, als Sambia seine Unabhängigkeit von Grossbritannien erlangte. Mit steigenden Kupferpreisen floss Geld ins Land, Musikinstrumente wurden erschwinglich – und ploetzlich gab es die Freiheit, eigene Musik zu entwickeln. Jede grössere Stadt hatte bald ihre Bands. Präsident Kenneth Kaunda unterstützte das: Im Radio sollten zu 95% lokale Künstler:innen laufen. Viele nahmen das ernst und begannen zu produzieren.

WITCH stachen dabei früh heraus. Am Vormittag spielten sie Covers, am Nachmittag experimentierten sie mit einem Sound, der bald Zamrock genannt wurde – eine Mischung aus Rock’n’Roll, Psychedelia und lokalen Kalindula-Rhythmen. Die ersten beiden Alben pressten sie selbst, 300 LPs in Nairobi, nach zwei Konzerten war alles ausverkauft.

In den 70ern wurden ihre Konzerte legendär: Tausende standen stundenlang Schlange, kletterten durch Fenster in überfüllte Sääle, die Band spielte durch bis in den fruehen Morgen. Frontmann Jagari war eine charismatische Erscheinung – und wusste schon früh, dass er nicht der sambische Mick Jagger, sondern sein eigener Musiker sein wollte.

Bis 1977 veröfentlichten WITCH fünf Alben, dann brach die Szene ein: Der Kupferpreis stürzte ab, die wirtschaftliche Grundlage verschwand. Politische Konflikte wie Bürgerkrieg in den Nachbarländern griff auf Sambia über, gleichzeitig breitete sich AIDS aus. Fast eineinhalb Millionen Sambier:innen sind bis heute daran gestorben – darunter auch fünf Bandmitglieder.

Mit Kassetten und CDs verschwanden viele Plattenspieler, WITCH gerieten in Vergessenheit. Erst 2011 wurden ihre Alben vom Label Now-Again Records neu veröffentlicht – der Auslöser fuer ein unerwartetes Comeback. Seit über zehn Jahren stehen WITCH wieder auf der üehne, mit Originalsänger Jagari Chanda und Keyboarder Patrick Mwondela. Im Juni diesen Jahres veröffentlichten sie das Studioalbum SOGOLO, Ende November folgt eine weitere Compilation. Heute spielen ausserdem Musiker:innen der juengeren Generation mit, darunter der schweizerische Leclair Gitarrist Stefan Lilov.

Das Konzert heute (Donnerstag 6. November) im Sudhaus beginnt ab 20Uhr,

morgen (Freitag 7. November) spielen sie im Moods in Zürich.

Die Woche

Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019

Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.

Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.

Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019

Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm

 

 
Das Programm


Montag, 18. März 2019

Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus. 

19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)

Eintritt frei. 

 

Dienstag, 19. März 2019

Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo

19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)

Eintritt frei.

 

Mittwoch, 20. März 2019

Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*ShTheater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.

17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Donnerstag, 21. März 2019

Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.

Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).

Moderation: Bernard Senn, SRF

Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.

19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Freitag, 22. März 2019

Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)

Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch

19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel

Eintritt frei.

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Samstag, 23. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien

The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required. 

14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen

 

Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg

16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr 

Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.

20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

 

Sonntag, 24. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch

14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)

Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.

Eintritt frei.

 

 

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.

 

** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.

 
Ausstrahlungstermine

 

Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)

Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus

u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus

 

Donnerstag 21.3., 18 h  & Samstag 23.3.19, 13 h

Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein

 

Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h

Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen

Kontakt

tatiana.vieira@radiox.ch

rebecca.haeusel@radiox.ch

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Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch:

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