Kantonale Abstimmungen: Basel-Landschaft stimmt über neues Wahlsystem ab

Am 9. Februar entscheidet das Baselbieter Stimmvolk über die Einführung eines neuen Wahlsystems für die Landratswahlen. Bislang wurde der Landrat nach dem Proporzverfahren gewählt. Neu soll der sogenannte "kantonale Doppelproporz" eingeführt werden, auch bekannt als das doppelte Pukelsheim-Verfahren. Ziel ist es, die Wähleranteile besser im Landrat abzubilden und damit die demokratische Repräsentation zu stärken. von Nahom Mehret

25.01.26 Einführung des kantonalen Doppelproporzes im Kanton Basel-Landscha

Basel Land erhält soll ein neues Wahlsystem erhalten. Somit sollen die Stimmberechtigten im Kanton besser im Landrat represäntiert werden.

Worum geht es?

Das neue Wahlsystem soll das bisherige Verfahren vereinfachen. Die Verteilung der insgesamt 90 Landratssitze erfolgt neu in zwei statt wie bisher in vier Schritten:

  1. Oberzuteilung: Zunächst werden die Sitze auf kantonaler Ebene den Parteien proportional zu ihrem Wähleranteil zugeteilt.
  2. Unterzuteilung: Anschliessend werden diese Sitze auf die 12 Wahlkreise des Kantons Basel-Landschaft verteilt, wobei die Zahl der stimmberechtigten Einwohner pro Wahlkreis berücksichtigt wird.

Jeder Wahlkreis erhält weiterhin mindestens einen garantierten Sitz. Die bisherige Regelung, dass sechs Sitze pro Wahlkreis garantiert sind, entfällt jedoch. Die verbleibenden Sitze werden proportional zu den Wahlkreisgrössen verteilt.

Zusätzlich führt der Doppelproporz neue Hürden für die Sitzverteilung ein: Parteien müssen in einem Wahlkreis mindestens 5 Prozent der Parteistimmen oder kantonal mindestens 3 Prozent der Wähleranteile erreichen, um Sitze zu erhalten.

Argumente für das neue Wahlsystem

Befürworter sehen in der Reform eine Verbesserung der Demokratie. Andreas Bammatter, Landrat der SP, erklärt:

„Das neue Wahlsystem bildet die Wähleranteile besser im Landrat ab und stärkt damit die demokratische Repräsentation. Auch wenn die Einführung einen gewissen Aufwand bedeutet, lohnt sich dieser Schritt.“

Die Reform soll ausserdem das Wahlsystem einfacher und nachvollziehbarer machen.

Argumente gegen das neue Wahlsystem

Die FDP und die SVP lehnen die Vorlage ab. Balz Stückelberger, Vizepräsident der FDP-Landratsfraktion, kritisiert, dass das Ziel der Vereinfachung nicht erreicht werde:

„Mit der Reform wird weniger Demokratie geschaffen. Die Reduktion auf nur noch einen garantierten Sitz pro Wahlkreis führt zu einer Ungleichbehandlung, besonders für Rand- und Talregionen.“

Parolenspiegel

Die Vorlage wird von SP, Grünen, GLP, Mitte und EVP unterstützt, ebenso vom Regierungs- und Landrat. Dagegen stellen sich die FDP und die SVP.

  Ja Nein
SP X  
Grüne X  
Mitte X  
EVP X  
GLP X  
SVP   X
FDP   X
Regierungsrat und Parlament X  

Am 9. Februar liegt es an den Baselbieter Stimmberechtigten, über die Einführung des Doppelproporzwahlsystems zu entscheiden.