X_art
Kunst im Gespräch auf Radio X
Die Sendereihe «X_art – Kunst im Gespräch auf Radio X» versteht sich als Plattform, die die unterschiedlichen Schnittstellen in der regionalen und nationalen Kunstszene auf eine niederschwellige Art für ein breites Publikum zugänglich zu machen.
«X_art » wurde von 2017 bis Ende 2021 jeweils einmal im Monat gesendet.
Die Vermittlung und Vernetzung stand an oberster Stelle dieses einzigartigen Formates. Produziert wurde die Sendung in unterschiedlichen Locations in Basel (Bsp. Galerien, Museen, Offspaces) – der Zutritt ist frei. Ziel dieses einzigartigen Medien-Formates war es, Kunsthemen einem breiten Publikum auf eine niederschwellige Art zugänglich zu machen.
Die Berichterstattung über das lokale Kunstschaffen, über kleine und grosse Institutionen, sowie die politischen Zusammenhänge wird innerhalb von neuen Formaten auf Radio X ab 2022 weiter geführt.
Das «X_art »-Team:
Danielle Bürgin (Konzept/Redaktion/Moderation)
Mirco Kaempf (Redaktion/Moderation),
Mehr aktuelle Bilder und Impressionen zu «X_art » findet Ihr auf Facebook und Instagram.
X_art wurde freundlicherweise durch die Christoph Merian Stiftung unterstützt.
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Album der Woche: Inlandquake #TN
Der Basler Verein Erratic Boulders veröffentlicht diese Woche die Compilation Inlandquake Tunesien. Es handelt sich um eine Sammlung von 24 Songs aus der tunesischen experimentellen Szene, die sich von Drone und Noise bis zu Bass Music und Horror-Rap erstreckt. von Dion Monti
25.04.21 - Inlandquake TN ADW Podcast
Die neue Kompilation von Erratic Boulders
In den letzten 15 Jahren hat sich in Tunesien eine neue Musikszene entwickelt, getragen von einer Generation junger Musikerinnen und Musiker, die sich im Schatten der Revolution von 2011 formiert hat. Geprägt ist sie von der Revolution selbst, von generationellen Brüchen, von sozialen und kulturellen Umbrüchen sowie von der Wut über die Zustände im Land.
Der Basler Kunstverein Erratic Boulders veröffentlicht diese Woche die Compilation Inlandquake TN mit 24 Songs, die die musikalische Vielfalt und kulturelle Komplexität dieser Szene repräsentieren. Die Plattentaufe findet diese Woche am 24. April im Wurm in Basel statt – mit drei Livekonzerten von Künstlerinnen und Künstlern der Compilation.
Die tunesische Künstlerin und Kuratorin der Compilation, Rim Harrabi, sagt, dass in Tunesien das Überleben selbst ein Akt des Widerstands ist. Die Szene verändert sich ständig, zerbricht und setzt sich wieder zusammen – trotz erodierender Infrastruktur und aktiver staatlicher Repression. Es ist eine Szene, die existiert, obwohl sie weder in die lokalen kulturellen Normen noch in das westliche Bild dessen passt, was Tunesien oder Nordafrika angeblich sein soll. Wenn man von der tunesischen experimentellen Szene spricht, spricht man vom täglichen Überleben, vom Durchhalten, vom Zerfall und vom Wiederaufbau – allen Widrigkeiten zum Trotz. Die Compilation ist eine Hommage an dieses Überleben. Und genau das ist es, was die Szene verbindet. Es geht nicht um bestimmte Genres oder Musikstile, sondern um eine gemeinsame Haltung innerhalb einer breiten Vielfalt von Andersartigkeit. Deshalb ist Inlandquake auch eine vielfältige Sammlung von unkonventionellen, experimentellen und chaotischen Musikrichtungen – von Noise und Drone bis Horror-Rap und Bass Music.
Für die Plattentaufe am 24. April stehen drei Musikerinnen und Musiker der Compilation auf der Bühne:
Emna Maaref arbeitet mit Oud und Elektronik und verbindet so ein traditionelles Instrument mit experimentellen Kompositionsmethoden. Blue Rain ist ein Projekt des Künstlers Mehdi Chrigui, das sich auf elektronische Kompositionen mit analogen Bandmaschinen-Loops konzentriert. Seine Auftritte sind räumliche und klangliche Installationen, durchzogen von feinem Magnetband und mechanischem Knacken. Stilistisch bewegt er sich hauptsächlich im Bereich Ambient, kann aber auch intensive und tanzbare Momente erzeugen. Virus 2020 ist Multiinstrumentalist und Instrumentenbauer. Auf der Bühne arbeitet er mit vielen Live-Instrumenten – von Saxofon über Handorgel bis zur Bendir – und bearbeitet diese zusätzlich live elektronisch. So entstehen elektroakustische Sets, die ritualistische und tranceartige Stimmungen erzeugen.
Was besonders ist und selten bei Compilations vorkommt: Im Fall von Inlandquake Tunesien wurden alle Songs eigens für diese Compilation in Auftrag gegeben. Die kuratorische Arbeit bestand also nicht nur in der Auswahl der Musik, sondern auch in der Vermittlung von Zusammenarbeit zwischen den Musikerinnen und Musikern. So sind auch Kollaborationen entstanden, die es zuvor noch nicht gegeben hat.
Beteiligt sind sowohl Künstlerinnen und Künstler, die schon lange Musik machen, als auch sehr junge, die erst seit wenigen Jahren mit Klang arbeiten – darunter sogar ein neuer Track mit bisher unveröffentlichtem Material des ikonischen Rappers Cheb Terro, der leider vor einigen Jahren verstorben ist, aber mit seinen radikalen Texten bis heute grossen Einfluss auf die Szene hat.
Wer sich für mutige kulturelle Bewegungen interessiert und wissen möchte, wie das im heutigen Nordafrika klingt, findet die Musik auf der Bandcamp-Seite des Vereins Erratic Boulders oder an der Plattentaufe – diesen Donnerstag, 24. April, um 20 Uhr im Wurm in Basel.
OnAir
10 x im Jahr - Am ersten Wochenende des Monats:
SA 16:00 Uhr (WdH. SO 10:00 Uhr)