X_art

Kunst im Gespräch auf Radio X

Die Sendereihe «X_art – Kunst im Gespräch auf Radio X» versteht sich als Plattform, die die unterschiedlichen Schnittstellen in der regionalen und nationalen Kunstszene auf eine niederschwellige Art für ein breites Publikum zugänglich zu machen.

«X_art » wurde von 2017 bis Ende 2021 jeweils einmal im Monat gesendet.

Die Vermittlung und Vernetzung stand an oberster Stelle dieses einzigartigen Formates. Produziert wurde die Sendung in unterschiedlichen Locations in Basel (Bsp. Galerien, Museen, Offspaces) – der Zutritt ist frei. Ziel dieses einzigartigen Medien-Formates war es, Kunsthemen einem breiten Publikum auf eine niederschwellige Art zugänglich zu machen. 

Die Berichterstattung über das lokale Kunstschaffen, über kleine und grosse Institutionen, sowie die politischen Zusammenhänge wird innerhalb von neuen Formaten auf Radio X ab 2022 weiter geführt. 

Das «X_art »-Team:
Danielle Bürgin (Konzept/Redaktion/Moderation)
Mirco Kaempf (Redaktion/Moderation), 

Mehr aktuelle Bilder und Impressionen zu «X_art » findet Ihr auf Facebook und Instagram.

X_art wurde freundlicherweise durch die Christoph Merian Stiftung unterstützt. 

 

Logo X art

Marie Matusz und das stille Lied der Repetition

Im Grunde sei ihre neueste Arbeit, die nun ein ganzes Jahr die Rückwand der Kunsthalle zieren wird, keineswegs konzeptuell, sondern sehr formell. Als Einheit und als Individuen spiegeln 30 schwarze Vitrinen ihr Umfeld und gewähren nur schwer Einblick - in was eigentlich? Das Werk Canons and Continents, zu sehen an der Rückwand der Kunsthalle, ist vielschichtig. von Mirco Kaempf

24.11.06 Marie Matusz Rückwand Kunsthalle

Die in Basel lebende Konzept Künstlerin Marie Matusz bespielt die Rückwand der Kunsthalle mit "Canons and Continents"

Wer in einem Kanon singt, bemerkt schnell, dass der vorgegebene Rhythmus und die Melodie nie perfekt wiederholt werden, sondern dass der gesamte Prozess dynamisch ist. Solche Muster, die vorgegeben und wiederholt werden und sich dabei ständig transformieren, bilden auch das Grundthema ihrer Arbeit "Canons and Continents". Es ist klug, dies in einem künstlerischen Kontext zu hinterfragen und die Kernidee auf verschiedenen Ebenen weiterzudenken. Folgt auch die Weltpolitik seit Generationen einem solchen Kanon von Ideen? Welche Muster wiederhole oder verändere ich? Inwieweit hinterfrage ich diese kanonische Wiederholung?

Marie Matusz, Detailansicht, von: Canons and Continents (Dérives I-XXXVI), Kunsthalle Basel Rückwand, 2024, Foto: Philipp Hänger / Kunsthalle Basel

Marie Matusz ist sehr versiert darin, eine glatte, formell unterkühlte Präsentation zu schaffen, die uns geistig in philosophische Überlegungen führt. Die rund 30-jährige Künstlerin aus Toulouse hat ihr Studium in Genf und an der HGK abgeschlossen und vor drei Jahren einen renommierten Swiss Art Award gewonnen. Die aktuelle Arbeit mit den 30 schwarzen Vitrinen an der Rückwand der Kunsthalle ist eine ihrer bisher grössten Einzelausstellungen. Doch eigentlich ist dieses Werksogar noch grösser, da es als eine ortsspezifische Installation im öffentlichen Raum die Umgebung mitdenkt und darauf abzielt, wie sich diese im Laufe eines Jahres auf das Werk auswirken kann. Von dem Glockenläuten einer Kirche, zu den Geschäften nebenan, und subventionierten Kulturhäusern drumherum. Dabeigehen die Perspektiven durchaus vom Persönlichen auch ins Globale.

Marie Matusz zeigt dunkle Vitrinenkästen und denkt über grosse Themen nach: über Muster, die über Kontinente hinweg wiederholt werden, über Dogmatismus, Postkolonialismus, Beziehungen und was es bedeutet, ein Individuum und zugleich Teil eines Ganzen zu sein. All das spiegelt sich in 30 gläsernen Vitrinen wider, 70 x 70 x 10 cm groß. Im Januar wird Marie Matusz eine Einzelausstellung in der Kunsthalle selbst präsentieren. Ein interessanter Nebenaspekt: Sie war auch Kuratorin unserer aktuellen Radio X Playlist of the Month. "Canons and Continents", das Rückwandprojekt der Kunsthalle von Marie Matusz, ist noch bis zum 17. August 2025 zu sehen.

OnAir

10 x im Jahr - Am ersten Wochenende des Monats:
SA 16:00 Uhr (WdH. SO 10:00 Uhr)