X_art

Kunst im Gespräch auf Radio X

Die Sendereihe «X_art – Kunst im Gespräch auf Radio X» versteht sich als Plattform, die die unterschiedlichen Schnittstellen in der regionalen und nationalen Kunstszene auf eine niederschwellige Art für ein breites Publikum zugänglich zu machen.

«X_art » wurde von 2017 bis Ende 2021 jeweils einmal im Monat gesendet.

Die Vermittlung und Vernetzung stand an oberster Stelle dieses einzigartigen Formates. Produziert wurde die Sendung in unterschiedlichen Locations in Basel (Bsp. Galerien, Museen, Offspaces) – der Zutritt ist frei. Ziel dieses einzigartigen Medien-Formates war es, Kunsthemen einem breiten Publikum auf eine niederschwellige Art zugänglich zu machen. 

Die Berichterstattung über das lokale Kunstschaffen, über kleine und grosse Institutionen, sowie die politischen Zusammenhänge wird innerhalb von neuen Formaten auf Radio X ab 2022 weiter geführt. 

Das «X_art »-Team:
Danielle Bürgin (Konzept/Redaktion/Moderation)
Mirco Kaempf (Redaktion/Moderation), 

Mehr aktuelle Bilder und Impressionen zu «X_art » findet Ihr auf Facebook und Instagram.

X_art wurde freundlicherweise durch die Christoph Merian Stiftung unterstützt. 

 

Logo X art

Album der Woche: Aykathani Malakon صنم - أيقظني ملاكٌ von SANAM

In ihrem Debütalbum spüren das Sextett aus Beirut einer Sehnsucht nach, welche älter ist als die aktuellen, so horrenden politischen Zustände ihres Heimatlandes zu lamentieren geben. Geboren aus Improvisation und inspiriert von Poesie und Folklore, spielten sie während acht Tagen ein Album gleich eines Fiebertraums ein. Zwischen Rock, Jazz und Noise. von Mirco Kaempf

Album der Woche: SANAM - Aykathani Malakon

Das Debütalbum von SANAM

Die Vorzeichen des Albums sind in zeitloser Form gehalten. Weder verortet sich der Sound in der Jetzt-Zeit, noch soll die Musik nostalgisch klingen. Denn: die sechs Members der Band SANAM kommen zusammen mit verschiedenen Hintergründen und was sie eint, das sei die Lust am experimentieren. Aufgenommen innert acht Tagen, ohne Overdubs, in einem abgeschiedenen, "traditionellen" Anwesen im Dorf Saqi Reschmaya nahe Byblos in ihrem Heimatland Libanon. Als Inspiration für die Lyrics dienten Sängerin Sandy Chamoun vor allem zeitgenössische Poesie, Taarab und klassische arabische Folklore.

"I was totally inspired by the sound and the music that the band created. During the jam sessions I used to read poems and tried to imagine a story and then choose the lyrics and try it with the music. These poems and folk songs are in my head [like] a baggage that I collected , so it resonates more with my obsession in music and sounds so yeah maybe my existence?" Sandy Chamoun

In dieser Zeit lebte die Band in vollkommener Abgeschiedenheit. Ein Vakuum der everyday-struggles welches sie nun mit Kreativität füllen konnten. Ein absoluter Luxus, wie sie sagen. Wenige Jahre nach den zivilen Protestaktionen vom 17. Oktober 2019 befindet sich das Land noch immer in einer humanitären Krise: Unter einer Landesführung, in welchem nur die Oberschicht profitiert, herrscht im Libanon noch immer eine gebodigte Wirtschaft. Trinkwassermängel, Strommängel, Korrpution, Gewalt und medizinische Notfälle bishin zu Ausbrüchen von Cholera.

"It was the best thing to happen to me during that period. To disconnect with the every day stress and to be outside the city creating music was a dream! Spending this 8 days with my colleagues and throwing all our ideas and emotions in the middle of the woods was a big inspiration and a big healing for us. We build a small studio and spend the days cooking and creating music and getting to know each-other throw sounds and taste." Sandy Chamoun

Die Abgeschiedenheit rund um die Zeit des Musizierens sei spürbar gewesen. Dass die aktuelle, politische Misere des Landes allerdings nicht den Weg in die Musik der Band gefunden hätte, ist allerdings schwer vorstellbar. SANAM nutzen Worte der Poesie: Im Song Ayouha Al-Taiin Fi Al-Mawt (He Who Stabs Death) zitieren sie den Dichter Paul Chaoul – welcher im weitesten Sinne die Verendung skizziert. Es sind suchende Sentimente und Motive welche im Grunde des Menschen verankert sind. Sie beinhalten Miseren, Glück und politische Verirrungen, Verendungen und Anfänge, allesamt.

Begründet hatte sich die Band aufgrund einer Einladung von Hans Joachim Irmler der deutschen Krautrockband FAUST. Sie haben das vorliegende Album im Jahr 2022 aufgenommen zu einem Zeitpunkt, in welchem sich die sechs Mitglieder weder musikalisch noch menschlich besonders gut kannten. Dies führte allerdings zu einer sehr fruchtbaren Offenheit, Neugierde und Experimentierfreudigkeit.

"Every member in this band comes from different backgrounds and communities. Also all the members of the band are professional musicians  but at the same time we have the spirit of experimenting and assimilate new sounds - which made this work more rich and free. Discovering new techniques and new sounds without judging it is so liberating and always push you further while composing." Sandy Chamoun

Erschienen ist Aykathani Malakon ص​ن​م - أ​ي​ق​ظ​ن​ي م​ل​ا​ك​ٌ via Mais Um. Folgt der Band via Bandcamp oder Instagram und hört nochmals unser Portrait zu Sandy Chamoun in Airtime!

OnAir

10 x im Jahr - Am ersten Wochenende des Monats:
SA 16:00 Uhr (WdH. SO 10:00 Uhr)