Artisten beim Diabolospiel

Eine unerwartete Auszeichnung

Zirkus Fahraway gewinnt den Förderpreis des Kantons Basellandschaft Seit 10 Jahren rollen sie in ihren Wägen durch die Schweiz und Europa und bringen kleine und grosse Zirkuswunder in die Dörfer und Siedlungen: die Zirkusartistinnen vom Zirkus Fahraway. Kennengelernt im Zirkus Chnopf sind die vier Artisten nun seit langer Zeit ein festes Team. Zusammengehalten von der Liebe zum Zirkusflair und der Abenteuerlust.  von Hanna Girard

19.05.29 Kulturpreis Baselland 2019

Den Förderpreis des Kulturpreises vom Kanton Basellandschaft ging an den Zirkus Fahraway.

"Wir haben keinen Plan, es ergibt sich alles zur rechten Zeit"

Valentin Steinemann gehört zu den Mitbegründern des Zirkus Fahraway. Wir haben ihn vor der Preisverleihung zum Interview getroffen.

HG: Euer Werdegang klingt wie ein modernes Märchen: Fünf Freunde tun sich zusammen und beschliessen in ihren 20ern einen Zirkus zu gründen. Kannst du dich noch erinnen, wie das Ganze begonnen hat?

VS: Wir haben uns damals im Zirkus Chnopf kennengelernt. Ich habe für eine Saison als Techniker dort gearbeitet, Donath als Musiker und Nina und Solveig als Artistinnen. Als in diesem Jahr der Direktor des Chnopfs gewechselt hat und alles ein wenig auseinander gebrochen ist, haben wir uns entschieden selber etwas auf die Beine zu stellen.

HG: Hat das viel Mut gekostet, aus dem sicheren Rahmen auszubrechen und ein eigenes Projekt zu starten?

VS: Nein eigentlich nicht. Für mich war die Arbeit im Chnopf eine einmalige Angelegenheit. Und für die anderen brauchte es auch keine Überwindung. Wir waren alle sehr jung und hatten keine Angst davor etwas zu wagen. Wir waren alle mega frei und konnten uns darum voll auf das Projekt einlassen.

HG: Welche Rolle hat die Abenteuerlust dabei gespielt?

VS: Also schon die grösste Rolle. Das Herumfahren in den Zirkuswägen, das Unterwegssein und die Freiheit zu haben, verrückte Dinge machen zu können, das hat uns angetrieben.

HG: Zirkus ist so eine Sache. Die Einen lieben den Zirkus heiss, die Anderen können nicht so viel damit anfangen. Was fasziniert dich am Zirkus?

VS: Ich kann beide Arten von Menschen verstehen. Für mich ist die Faszination dabei, selber entscheiden zu können, welche Aspekte der Zirkuswelt ich den Leuten nahebringen will.

HG: Bei euren Aufführungen spielt der Ort eine grosse Rolle. Ihr macht mit euren Wägen in kleinen Dörfern und Stadtzentren Halt. Wie wählt ihr die Orte aus?

VS: Wir wählen sehr vorsichtig aus. Weil wir ein sehr kleiner Zirkus sind ist es für uns wichtig, in den Zentren aufzutreten. Wir haben kein riesiges Werbeteam und sind darum darauf angewiesen, dass die Leute einfach so von uns erfahren. Irgendwann kennen uns die Leute und freuen sich auch, wenn wir im nächsten Jahr wieder kommen. Darauf legen wir nämlich wert: immer wieder zu kommen.

HG: Ihr seit Freunde und Arbeitskollegen. Wie ist das? Wird das nicht manchmal fast ein wenig zu viel?

VS:Nein. Ich finde es super. Natürlich gibt es Zeiten, in denen sich Privates und das Arbeiten ein wenig zu nahe kommen, aber das schätze ich sehr. Es fühlt sich dann gar nie nach Arbeit an. Ich mache eigentlich den ganzen Tag was ich liebe und das gefällt mir.

HG: Seit 10 Jahren zieht ihr durch die Region und auch durch Europa (Belgien, Österreich, Deutschland). Was bedeutet euch die Auszeichnung des Förderpreises?

VS: Zu Beginn hätten wir nie gedacht, dass wir so lange gemeinsam unterwegs sind. Bei uns ergibt sich das meiste einfach so. Darum ist es mega schön für uns, dass unsere Arbeit geschätzt wird. Der Preis ist sehr unerwartet gekommen.

HG: Zum Preis gehört ja auch ein Preisgeld von 15'000 Franken. Wisst ihr schon was ihr damit macht? Braucht ihr unbedingt ein neues Zelt oder einen neuen Wagen?

VS (lacht): Grundsätzlich ist der Zirkus Fahraway ein Fass ohne Boden. Das Geld wird sozusagen davon verschluckt. Nein, Spass beiseite, wir planen ein neues Stück im Zelt. Dafür werden wir das Geld gebrauchen und ich bin extrem froh um diese Unterstützung. 

HG: Jetzt haben wir lange darüber geredet wer ihr seit und was ihr macht. Wo kann man euch das nächte Mal sehen und erleben?

VS: Anfang Juni können wir in Aarau am Cirqu'festival auftreten. In Basel sind wir dann erst wieder am 17. und 18. August bei der Station Circus. Da feiern wir dann ein grosses Fest zum 10. Geburtstag. Da lohnt es sich sich vorbei zu kommen. 

HG: Dann wünsche ich einen schönen Tourneesommer, alles Liebe zum 10. Geburtstag und danke dir für deine Zeit.

VS: Danke vielmals. 

Artisten beim Diabolospiel

Eine unerwartete Auszeichnung

Zirkus Fahraway gewinnt den Förderpreis des Kantons Basellandschaft Seit 10 Jahren rollen sie in ihren Wägen durch die Schweiz und Europa und bringen kleine und grosse Zirkuswunder in die Dörfer und Siedlungen: die Zirkusartistinnen vom Zirkus Fahraway. Kennengelernt im Zirkus Chnopf sind die vier Artisten nun seit langer Zeit ein festes Team. Zusammengehalten von der Liebe zum Zirkusflair und der Abenteuerlust.  von Hanna Girard

19.05.29 Kulturpreis Baselland 2019

Den Förderpreis des Kulturpreises vom Kanton Basellandschaft ging an den Zirkus Fahraway.

"Wir haben keinen Plan, es ergibt sich alles zur rechten Zeit"

Valentin Steinemann gehört zu den Mitbegründern des Zirkus Fahraway. Wir haben ihn vor der Preisverleihung zum Interview getroffen.

HG: Euer Werdegang klingt wie ein modernes Märchen: Fünf Freunde tun sich zusammen und beschliessen in ihren 20ern einen Zirkus zu gründen. Kannst du dich noch erinnen, wie das Ganze begonnen hat?

VS: Wir haben uns damals im Zirkus Chnopf kennengelernt. Ich habe für eine Saison als Techniker dort gearbeitet, Donath als Musiker und Nina und Solveig als Artistinnen. Als in diesem Jahr der Direktor des Chnopfs gewechselt hat und alles ein wenig auseinander gebrochen ist, haben wir uns entschieden selber etwas auf die Beine zu stellen.

HG: Hat das viel Mut gekostet, aus dem sicheren Rahmen auszubrechen und ein eigenes Projekt zu starten?

VS: Nein eigentlich nicht. Für mich war die Arbeit im Chnopf eine einmalige Angelegenheit. Und für die anderen brauchte es auch keine Überwindung. Wir waren alle sehr jung und hatten keine Angst davor etwas zu wagen. Wir waren alle mega frei und konnten uns darum voll auf das Projekt einlassen.

HG: Welche Rolle hat die Abenteuerlust dabei gespielt?

VS: Also schon die grösste Rolle. Das Herumfahren in den Zirkuswägen, das Unterwegssein und die Freiheit zu haben, verrückte Dinge machen zu können, das hat uns angetrieben.

HG: Zirkus ist so eine Sache. Die Einen lieben den Zirkus heiss, die Anderen können nicht so viel damit anfangen. Was fasziniert dich am Zirkus?

VS: Ich kann beide Arten von Menschen verstehen. Für mich ist die Faszination dabei, selber entscheiden zu können, welche Aspekte der Zirkuswelt ich den Leuten nahebringen will.

HG: Bei euren Aufführungen spielt der Ort eine grosse Rolle. Ihr macht mit euren Wägen in kleinen Dörfern und Stadtzentren Halt. Wie wählt ihr die Orte aus?

VS: Wir wählen sehr vorsichtig aus. Weil wir ein sehr kleiner Zirkus sind ist es für uns wichtig, in den Zentren aufzutreten. Wir haben kein riesiges Werbeteam und sind darum darauf angewiesen, dass die Leute einfach so von uns erfahren. Irgendwann kennen uns die Leute und freuen sich auch, wenn wir im nächsten Jahr wieder kommen. Darauf legen wir nämlich wert: immer wieder zu kommen.

HG: Ihr seit Freunde und Arbeitskollegen. Wie ist das? Wird das nicht manchmal fast ein wenig zu viel?

VS:Nein. Ich finde es super. Natürlich gibt es Zeiten, in denen sich Privates und das Arbeiten ein wenig zu nahe kommen, aber das schätze ich sehr. Es fühlt sich dann gar nie nach Arbeit an. Ich mache eigentlich den ganzen Tag was ich liebe und das gefällt mir.

HG: Seit 10 Jahren zieht ihr durch die Region und auch durch Europa (Belgien, Österreich, Deutschland). Was bedeutet euch die Auszeichnung des Förderpreises?

VS: Zu Beginn hätten wir nie gedacht, dass wir so lange gemeinsam unterwegs sind. Bei uns ergibt sich das meiste einfach so. Darum ist es mega schön für uns, dass unsere Arbeit geschätzt wird. Der Preis ist sehr unerwartet gekommen.

HG: Zum Preis gehört ja auch ein Preisgeld von 15'000 Franken. Wisst ihr schon was ihr damit macht? Braucht ihr unbedingt ein neues Zelt oder einen neuen Wagen?

VS (lacht): Grundsätzlich ist der Zirkus Fahraway ein Fass ohne Boden. Das Geld wird sozusagen davon verschluckt. Nein, Spass beiseite, wir planen ein neues Stück im Zelt. Dafür werden wir das Geld gebrauchen und ich bin extrem froh um diese Unterstützung. 

HG: Jetzt haben wir lange darüber geredet wer ihr seit und was ihr macht. Wo kann man euch das nächte Mal sehen und erleben?

VS: Anfang Juni können wir in Aarau am Cirqu'festival auftreten. In Basel sind wir dann erst wieder am 17. und 18. August bei der Station Circus. Da feiern wir dann ein grosses Fest zum 10. Geburtstag. Da lohnt es sich sich vorbei zu kommen. 

HG: Dann wünsche ich einen schönen Tourneesommer, alles Liebe zum 10. Geburtstag und danke dir für deine Zeit.

VS: Danke vielmals.