Framing Britney Spears - eine bemerkenswert deprimierende Reportage

Misogynie, Voyeurismus, Nötigung und Ausbeutung sind einige der Schattenseiten des Popstar Alltags. Das ist nicht neu. Dass der Erfolg einer Künstlerin ihr die eigene Identität kosten kann, wird von der New York Times in dieser neuen Dokumentation allerdings eindrücklich auf den Punkt gebracht. von Mirco Kaempf

pop

21.02.18 Britney Spears Dokumentation

Framing Britney Spears: Eine Dokumentation, die ein anderes Licht auf das Leben von Britney Spears wirft.

Die 6. Episode der New York Times Presents Reihe ist ein inoffizieller Dokumentarfilm über Britney Spears und ihren medialen Erfolg (bspw der Erfolg ihrer frühen Singles) aber auch ihre mediale Peinigung. Weggefährten sprechen in Interviews über ihren steilen Aufstieg und ihre Sichtweise. Diese Sichtweisen reichen vom Background Tänzer, der ihre sprühende Kreativität lobt, ihrer frühen Aufpasserin, die sie nach New York zu ihrem ersten Record Deal begleitete, bis hin zum Papparazzo, der bis heute nicht verstehen kann, wieso sie nie um Einhalt bat. Ein Schwerpunkt dieser Geschichte zeichnet sich hierbei vor allem in der Handhabung (oder im Verlust) von Kontrolle. Seit 2008 (seit ihrem von den Medien anerkannten 'Meltdown') steht sie unter der Convervatorship (gesetzlichen Betreuung) ihres Vaters James Spears, was soviel heisst, dass ihr zu diesem Zeitpunkt die Rechte an ihren Kindern, ihren Immobilien, ihren Finanzen und ihren Songs entzogen wurde. Bis heute versucht sie sich von diesem Gerichtsurteil freizukämpfen, unterstützt durch die #FreeBritney Bewegung und angefeuert durch den Podcast zweier Fans.

Seit einer Woche kann in den USA via Hulu die Doku gestreamt werden. Seit Dienstag in der UK via Sky. Die Schweiz muss sich noch gedulden.