Care-Arbeit ist noch immer ungleich verteilt
228 Millionen Stunden wird in Basel jährlich unbezahlt gearbeitet. Der Gender Care Gap ist gross: Frauen leisten in heterosexuellen Beziehungen deutlich mehr Haus- und Sorgearbeit. Die finanziellen Risiken einer ungleichen Verteilung von Care-Arbeit werden oft unterschätzt. von Ben Haab
Der Gender Care Gap ist gross
Der Gender Care Gap ist auch in Basel gross. Die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit hat finanzielle Konsequenzen für Frauen.
Würde die gesamte unbezahlt verrichtete Care-Arbeit in Basel entlöhnt, käme man auf einen Betrag von 9.8 Mrd. Franken. Die unbezahlte Arbeit ist zwischen den Geschlechtern sehr ungleich verteilt. Besonders bei Paaren mit kleinen Kindern fällt der Gender Care Gap besonders hoch aus. Dass Frauen häufiger Teilzeit und in kleinen Pensen arbeiten rächt sich insbesondere im Fall einer Scheidung, durch verpasste Karriere-Möglichkeiten und Renteneinbussen. Der Gender Overall Earnings Gap, also der Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern über das gesamte Leben gerechnet, beträgt in der Schweiz rekordhohe 43%. Es braucht Massnahmen auf verschiedenen Ebenen.