Album der Woche: I Grow Tired But Dare Not Fall Asleep von Ghostpoet
Obaro Ejimiwe aka Ghostpoet ist der Welt sichtlich müde. Doch arbeitet er weiter: Fernab des Hip Hop und zugleich höchst versiert im Sprechgesang inszeniert er seine dystopische Sicht auf unsere Gegenwart in exquisiten Tönen, Klängen und Texten. von Mirco Kaempf
Album der Woche Ghostpoet I Grow Tired But I Dare Not Fall Asleep
Wenn Obaro Ejimiwe ala Ghostpoet die Worte It's getting kinda complex these days ins Mikrofon seufzt, dann ist dies bezeichnend für den Niedergang der Post Truth Gesellschaft. Ein Album, zum schwelgen in dunklen Tönen.
Lust an der Dunkelheit hat er noch immer. I grow tired but dare not fall asleep sei ein snapshot der zeigen soll, wo unsere Gesellschaft momentan steht. So hätten wir zwar alles und doch nichts, sagte der 37 jährige Londoner jüngst. Zwar hätten wir endlose Möglichkeiten, doch würden wir uns trotzdem nicht fortbewegen. Die dunkle Wolke am Horizont werde ignoriert.
Es ist ein Album das anspricht, wie kompliziert alles geworden ist. Im Zeitalter von Post-Truth, vernetzt und doch ohne Verbindung, strebend nach Anerkennung die jedoch niemals genug sei und Menschen, in steter Konkurrenz zueinander stehend. Es sind Gedanken, eigens eingspielt und produziert von Ghostpoet. Mit einigen features von Art School Girlfriend, Skinny Girl Diet’s Delilah Holiday und Sängerin Katie Dove Dixon.