America, the beautiful
Wenn heute ein neuer US-Präsident eingeweiht wird, lohnt sich ein Blick auf die Lebensumstände der politsch abgehängten: J.D. Vance beschreibt in seinem Buch Hillbilly Elegy - A Memoir of a Family and Culture in Crisis eindrücklich, was viele von uns als unverständlich empfinden. Neuerdings auch zu sehen, als Netflix Verfilmung. von Mirco Kaempf
21.01.20 Hillbilly Elegy
Was heisst es, Teil der weissen working-poor Unterschicht zu sein und was kann uns jemand sagen, der es dennoch geschafft hat an eine Elite Uni zu gehen und ein erfolgreiches Leben aufzubauen? Eindrücke finden wir in J.D. Vances Buch Hillbilly Elegie
Eine der ersten Lektionen die wir in der Verfilmung von Hillbilly Elegy lernen, liegt irgendwo zwischen barbarisch und pragmatisch: "you never start a fight, but you sure as sh*t finish it". J.D. Vance's Familie kommt aus den Appalachen bei Kentucky und nennen sich selber, mit Stolz: Hillbillies. Aufgewachsen im 'Rust Belt' von Middletown Ohio, einer ehemals ertragreichen Stahlwerk-Industriestadt, entkam er gerade noch einem vorgezeichneten Schicksal der Armut und Perspektivenlosigkeit. Er trat der Marine bei, besuchte ein College und studierte schliesslich Jura an der Yale University. Mit gerademal 31 Jahren schreibt er seine Memoiren - Hillbilly Elegy. Das Buch berichtet generationsübergreifend von seinen Grosseltern und seiner Mutter und die vielen Anekdoten sind ausgeschmückt mit Verweisen auf soziologische Studien und geschichtlichen Kontextualisierungen. Nie wertend, dafür von Herzen geschrieben, gibt dieses Buch so einen lesenswerten Einblick in eine Realität, viele Meilen von uns entfernt. Die Ron Howard Verfilmung auf Netflix ist auch nicht schlecht.