Oki Doki Gaming Club
Willkommen im Lesekreis für Videogames!
Monatlich schnappen wir uns ein Game oder Thema und besprechen dies nach Form & Inhalt.
Egal ob FPS, JRPG’s, AAA’s, Indies, neue oder alte IPs. Ästhetik, Sound, Narrativ, Gameplay. Wir interessieren uns für die existenziellen und banalen Fragen. Wie erfüllend sind Sidequests? Wer war dein erster Videogame crush? Und was bitte bedeutet Freiheit in einer simulierten Welt?
Videospiele sind heute ein riesiger Industriezweig. Sind Teil unserer Kultur. Äussern sich Mainstream oder radikal. Da sind die Nutzer:innen eigentlich nur noch NPC’s. Oder doch nicht?
OG Characters des Oki Doki Gaming Club sind : Lucien Montandon, Anna Dippert, Ufuk Tan, Lena Frei, Mirco Kämpf und Noemie Keller.
Oki Doki Gaming Club - It’s a book club for videogames!
[ganz ohne Microtransactions oder procedurally generated content]
NORIENT BOOKS: Über Macht und Ohnmacht in Kurationspraktiken
"Politics of Curatorship" von Norient Books, ist eine anregende Essaysammlung: Es ist ein Buch über Formen des Kuratierens in verschiedenen Bereichen, welches darüber nachdenkt, was Kuration bedeutet, die Stolpersteine davon und versucht, neue Formen darzulegen. von Mirco Kaempf
23.10.15 Politics of Curatorship
Politics of Curatorship - eine NORIENT BOOKS Publikation hinterfragt Kurationspraktiken und Machtverhältnisse. Wir sprechen mit NORIENT Gründer Thomas Burkhalter und Mit-Herausgeber Philipp Rhensius
Jeden Tag werden wir beeinflusst von den Entscheidungen anderer. Das erzählt in ihrem Essay, Gisela Swaragita. Sie beschreibt, wie sie als Kind illegal Songwünsche per Telefon an ein Radiostudio schickte, und die gespielten Lieder schliesslich auf Kassette aufgezeichnet hat. Für eine persönliche Auswahl, für ein eigenes Mixtape.
Solche und viele andere Geschichten erscheinen im Buch "Politics of Curatorship – collective and affective interventions" im Verlag von Norient Books. Eine Plattform, welche in den vergangenen 20 Jahren immer betonte, dass nur durch Zuhören, sexistische, rassistische und koloniale Denkmuster überwunden werden können.
Co-kuratiert wurde dieses Buch von Monica Acciari und Philipp Rhensius. Manchmal sieht man neben den geschriebenen Essays plötzlich ein visuelles Fotoessay, es gibt einen Essay in Form eines Theaterstücks. Es wird anekdotische und theoretische Darlegungen Raum gegeben. Insgesamt wurden 32 verschiedene Autor:innen, Künstler:innen, Journalist:innen und Akademiker:innen aus verschiedenen Teilen Welt angefragt, um ihre Sichtweise darzulegen. So schreibt Salome Voegelin beispielsweise, dass wir an einen sogenannten Kunstkanon sozialisiert wurden, in dem vermeintliche objektive Qualität vom subjektiven Gewohnheitsblick überlagert wird. Der Komponist Sandeep Bhagwati schreibt, dass Bezeichnungen genauer gewählt werden sollten für das, was man macht. Statt eines Festivals für neue Musik sollte man vielleicht eher schreiben: "Festival für komponierte Musik, komponiert von weissen männlichen Komponisten über 30".
Immer wieder wird betont, dass Kuratieren auch etwas mit Macht zu tun hat. Wer entscheidet über was. Wer wird dadurch ausgeschlossen. Und wie können wir anders denken lernen, wenn es darum geht, Konzepte und Ideen auszudrücken und in den Raum zu stellen. Deshalb richtet sich das Buch auch an alle, die Lust haben, die Welt neu zu denken, sagt Philipp Rhensius, aber auch an Kuratorinnen und Menschen mit Macht.
"Politics of Curatorship" ist dieses Jahr in englischer Sprache im Norient Books Verlag erschienen. Zusammen mit dem Norient-Gründer Thomas Burkhalter werden wir auch auf dem kommenden X Arts Festival darüber sprechen, wie wir gerechter und vielfältiger kuratieren könnten. Zusammen mit der DJ und Veranstalterin Leila Moon und Ananda Schmitt und Laura Schläpfer vom Hybrid Project Space. Dies am Samstag, den 21. Oktober ab13:30 in der Transbona Halle und live auf Radio X.