Oki Doki Gaming Club

Willkommen im Lesekreis für Videogames!

Monatlich schnappen wir uns ein Game oder Thema und besprechen dies nach Form & Inhalt.

Egal ob FPS, JRPG’s, AAA’s, Indies, neue oder alte IPs. Ästhetik, Sound, Narrativ, Gameplay. Wir interessieren uns für die existenziellen und banalen Fragen. Wie erfüllend sind Sidequests? Wer war dein erster Videogame crush? Und was bitte bedeutet Freiheit in einer simulierten Welt?

Videospiele sind heute ein riesiger Industriezweig. Sind Teil unserer Kultur. Äussern sich Mainstream oder radikal. Da sind die Nutzer:innen eigentlich nur noch NPC’s. Oder doch nicht?

OG Characters des Oki Doki Gaming Club sind : Lucien Montandon, Anna Dippert, Ufuk Tan, Lena Frei, Mirco Kämpf und Noemie Keller.

Oki Doki Gaming Club - It’s a book club for videogames!
[ganz ohne Microtransactions oder procedurally generated content]

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 Jeden zweiten Samstag im Monat um 19 Uhr.

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Wenn der Regenwald vor lauter Nachhaltigkeit verschwindet

«Sumber Alam» oder auf Deutsch «Quelle der Natur» ist der Titel der Ausstellung in der Kunsthalle Basel. Die Ausstellung des indonesischen Künstlers Bagus Pandega befasst sich in vier Installationen mit dem Zusammenspiel von Wirtschaftskreisläufen und der Umwelt. In diesem Beitrag stellen wir dir die Ausstellung vor. von Brais Jequier Ramos

25.10.10 Sumber Alam - Bagus Pandega

Die Ausstellung Sumber Alam von Bagus Pandega in der Kunsthalle Basel befasst sich mit dem Nickelbergbau auf Sulawesi, Indonesien. In diesem Beitrag stellen wir die Ausstellung vor.

Ein Maschine, die sich langsam über eine grün bemalte Leinwand bewegt und den Gemalten Wald wegputzt. Du bist am Anfang der Ausstellung «Sumber Alam» in der Kunsthalle Basel. Die erste Installation der Ausstellung von Bagus Pandega, aus Indonesien, ist schon auf den ersten Blick ein Hingucker. Das Coolste am Kunstwerk ist aber dass der Rhythmus der Maschine von einer Palme mithilfe Bioelektrischer Signale vorgegeben wird. Im 5 Tage Rhythmus malt die Maschine in drei Tagen ein Bild und löscht es danach während zwei Tagen. Es sind Bilder von einem Wald mit Palmölplantagen, einer Orang-Utan-Mutter mit ihrem Kind oder ein gejagter Elefant. Gegenüber ist fast zynisch ein Bild einer historischen Landschaft aus Basel – ganz unberührt vom ausgelöscht werdenden Bild des indonesischen Regenwaldes.

Die Kunstinstallation heisst «Artificial Green by Nature Green» diese hat Bagus Pandega in Kooperation mit der Künstlerin und nebenbei auch seiner Partnerin Kei Imazu kreeirt. Die Installation soll das Gleichgewicht der indonesischen Regenwälder zeigen, dass immer mehr von Palmölplantagen bedroht wird. Die gesamte Ausstellung handelt über die Rohstoffausbeutung, speziell Nickelbergbau, in Indonesien. Die Installationen hängen miteinander zusammen, das Tempo der Maschinen wird von den Signalen von mehreren Pflanzen kontrolliert. Die Ausstellung schafft es die komplexe Beziehung zwischen Mensch, Natur und Industrie aufzuzeigen – das Zentrum der Ausstellung ist eine Installation, die den Aufbau eines industriellen Nickelbergbaus nachempfindet.

Bild der zweiten Installation der Ausstellung "Sumber Alam".

Ein langes grünes Förderband trägt langsam Nickelerz-Nuggets herum - das Tempo wird wieder von den Pflanzen kontrolliert. Nach einer Steigung endet das Förderband in der Höhe und lässt das Nickelerz von einer beachtlichen Höhe scheppernd in eine Metallwanne fallen – die dadurch ausgelösten Vibrationen setzen im letzten Raum ein Ensemble an Spieluhren in Bewegung, die auf indonesischen Hölzern angebracht sind, welche mit dem Regenwald mitverschwinden. Die Spieluhren spielen populäre indonesische Volkslieder und erinnern so daran, dass auch Menschen unter der Rohstoffausbeutung und der daraus entstehenden Rodung des Regenwaldes leiden.

Die Ausstellung setzt den Fokus auf den Nickelbergbau auf Sulawesi, einer indonesischen Insel. Indonesien ist der grösste Nickelproduzent auf der Welt und die grösste Nickelreserve Indonesiens ist auf Sulawesi. Nickelbergbau ist auf Sulawesi für die Abholzung des Regendwaldes und der Verschmutzung von Trinkwasser, Land und Luft, aber auch das Verletzen der Menschenrechte und das Zerstören der Lebensgrundlagen der lokalen Bevölkerung mitverantwortlich. Nickel wird für vieles benutzt, sehr wichtig ist Nickel für E-Autos und E-Bikes. Die uns in der Schweiz das Gefühl Umweltfreundlich zu sein – aber auf der anderen Seite der Welt mitverantwortlich sind dafür, dass der Regenwald und die Bevölkerung leiden.

Der Nickelbergbau für E-Autos und andere Batterien sorgt nicht nur in Indonesien für Probleme, auch in den Philippinen klagt die Insel Palawan über schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt und die Menschenrechte und Gesundheit der Bevölkerung vor Ort.

Die Ausstellung «Sumber Alam» von Bagus Pandega kannst du in der Kunsthalle noch bis Mitte November besuchen. Weitere Infos findest du auf der Website der Kunsthalle Basel.