Oki Doki Gaming Club

Willkommen im Lesekreis für Videogames!

Monatlich schnappen wir uns ein Game oder Thema und besprechen dies nach Form & Inhalt.

Egal ob FPS, JRPG’s, AAA’s, Indies, neue oder alte IPs. Ästhetik, Sound, Narrativ, Gameplay. Wir interessieren uns für die existenziellen und banalen Fragen. Wie erfüllend sind Sidequests? Wer war dein erster Videogame crush? Und was bitte bedeutet Freiheit in einer simulierten Welt?

Videospiele sind heute ein riesiger Industriezweig. Sind Teil unserer Kultur. Äussern sich Mainstream oder radikal. Da sind die Nutzer:innen eigentlich nur noch NPC’s. Oder doch nicht?

OG Characters des Oki Doki Gaming Club sind : Lucien Montandon, Anna Dippert, Ufuk Tan, Lena Frei, Mirco Kämpf und Noemie Keller.

Oki Doki Gaming Club - It’s a book club for videogames!
[ganz ohne Microtransactions oder procedurally generated content]

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 Jeden zweiten Samstag im Monat um 19 Uhr.

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Ausstellungsansicht vom ersten Raum. Man sieht Stühle vor einer Leinwand. Darauf zu sehen ist Azedine, der Protagonist vom Film Pacific Club.

Ein Panthéon für die Unerwünschten

Das Panthéon in Paris ist die Ruhestätte vieler berühmter französischer Persönlichkeiten und ein Symbol des nationalen Stolzes. Doch das "Panthéon" des Künstlers und Filmemachers Valentin Noujaïm, das derzeit in der Kunsthalle Basel zu sehen ist, widmet sich nicht den offiziellen Aushängeschildern Frankreichs. Stattdessen rückt es diejenigen ins Zentrum, die nicht willkommen sind.  von Noemie Keller

25.02.19 Valentin Noujaïm Pantheon

Beitrag zur neuen Ausstellung Pantheon von Valentin Noujaïm in der Kunsthalle Basel

Im Mittelpunkt der Ausstellung Pantheon steht Noujaïms Filmtrilogie "La Défense", benannt nach dem gleichnamigen Pariser Viertel, das in den 1960er Jahren auf dem Gebiet eines ehemaligen algerischen Arbeiter:innenviertels entstand. Heute ist La Défense die grösste Bürostadt Europas, deren polierte Fassade eine tiefere soziale Realität verdeckt.

Jeder der drei Kurzfilme, Pacific ClubTo Exist Under Permanent Suspicion und Demons to Diamonds, beleuchtet eine andere Perspektive auf das Viertel und seine sozialen Widersprüche, vom Untergrund bis in die gläsernen Bürotürme.

 

Zwei Bürostühle stehen einsam in einem weissen Raum, vor einer grossen Leinwand, welche die komplette Wand einnimmt. Darauf zu sehen ist Claire, die Protagonistin des zweiten Film der "La Défense" Trilogie. Sie umarmt sich selbst, hinter ihr sind weisse Storen.
Valentin Noujaïm, La Défense Volume II – To Exist Under Permanent Suspicion, 2023 || Bild: Philipp Hänger/Kunsthalle Basel

Valentin Noujaïm gibt in Pantheon den Menschen eine Stimme, die in Frankreich unerwünscht sind, den Unterdrückten und Ausgegrenzten, die in seiner Arbeit zu einem vielstimmigen Chor werden. Die Ausstellung enthüllt die Realität jener, die hinter den spiegelnden Glasfassaden verborgen bleiben. Seine Filmtrilogie La Défense zeichnet anhand des Pariser Büroviertels das Bild einer Gesellschaft, in der Diskriminierung tief verankert ist, von offenem bis hin zu subtilen Rassismus und dient dabei als Visualisierung von Mechanismen, wie sie nicht nur in Frankreich, sondern in vielen westlichen Ländern wirken.

Die Ausstellung Pantheon von Valentin Noujaïm ist noch bis Ende Mai in der Kunsthalle Basel zu sehen.

 

Links und rechts sind Tribünen aufgebaut, der Raum ist dunkel, vorne ist eine Leinwand. Darauf zu sehen ist eine Person, welche in Kabel gehüllt ist und in einer Pose verwickelt ist, welche an Jesus' Kreuzigung erinnert.
Valentin Noujaïm, La Défense Volume III – Demons to Diamonds, 2025 || Bild: Philipp Hänger/Kunsthalle Basel