Zwei von drei Hotelzimmer standen 2020 leer

Der Rückblick auf das Jahr 2020 schmerzt, auch für den Basler Tourismus. Die Anzahl Logiernächte in Basel sank im Vergleich zum Vorjahr von 1,4 Millionen auf gerade mal 545 906 Übernachtungen. Das ist ein Rückgang von über 60%. von Marcello Capitelli

21.02.04 Basel Tourismus

Ein Rückgang der Logiernächte von über 60%. Ein "schmerzender" Rückblick auf das Jahr 2020 von Basel Tourismus.

Rückblick auf 2020

Für den Tourismus war 2020 ein Jahr zum Vergessen. Die Buchungen gingen sowohl im Freizeit- als auch im Geschäfts-, Kongress- und Messetourismus zurück, was zu einem massiven Einbruch der durchschnittlichen Zimmerauslastung führte. Diese lag 2020 mit 28,4% um mehr als die Hälfte unter dem Vorjahr (Nettozimmerauslastung 2019: 64,6%). Der Rückgang der Besucheranzahl aus dem Ausland fiel besonders dramatisch aus. «Basel mit seinem hohen Anteil an internationalen Geschäfts-, Messe- und Kongressreisenden wurde von der Covid-19-Pandemie besonders hart getroffen», erklärt Carlo Conti, Präsident von Basel Tourismus. Aufgrund der fehlenden Gäste sowie der Reiserestriktionen musste auch Basel Tourismus Einsparungen vornehmen und etwa die Tourist Information am Bahnhof SBB schliessen oder Marketingaktionen im Ausland sistieren. Immerhin kam es im Sommer zu einem temporären Anstieg von inländischen Freizeitgästen: Die Pandemieentwicklung und die damit verbundenen Bedingungen liessen einen kurzen Aufschwung zu.

Prognose für 2021

Daniel Egloff, Direktor Basel Tourismus, ist zuversichtlich, dass die globale Impfstrategie funktioniert und der Freizeittourismus aus der Schweiz und den angrenzenden Nahmärkten bereits im laufenden Jahr wieder anzieht: «Sobald sich die Gesundheitssituation wieder normalisiert hat und die Reisebeschränkungen aufgehoben werden, ist im Tourismus ein grosser Nachholbedarf zu erwarten.» Gleichzeitig muss aber auch davon ausgegangen werden, dass sich die Geschäftsreisen und der Freizeittourismus aus den Fernmärkten frühestens 2022 wieder langsam erholen werden. Voraussetzung für eine Wiederbelebung des Tourismus ist neben einer Lockerung der aktuellen Massnahmen und guten Rahmenbedingungen für Messen und Events auch eine intakte touristische Infrastruktur. Damit diese keinen nachhaltigen Schaden erfährt und die Arbeits- und Ausbildungsplätze im Gastgewerbe erhalten bleiben, ist gemäss Raphael Wyniger, Präsident Basler Hotelier-Verein, ein Ausbau der Hilfspakete durch Bund und Kantone unerlässlich. Denn auch die Aussichten seien eher düster: «Die kommenden Monate werden sehr hart, es wird eine für Basel kaum relevante Reisetätigkeit stattfinden können, der Geschäftstourismus – das für Basel so wichtige Segment – findet nach wie vor nicht statt», so Wyniger.