Früsch: Public Service Broadcasting, Martha Skye Murphy, BIA, Fine Place, Mawill, Zvil und Anders
Die Radio X Musikredaktion stellt euch wöchentlich ihre schönsten Neuentdeckungen genauer vor. Die Rubrik “Früsch” gibt es live jeden Donnerstag um 14 Uhr und in der Wiederholung am Sonntag um 16 Uhr. von Danielle Bürgin
In einem skurillen Mix-Up von Lautsprecherdurchsagen und als von Hand-instrumentierter Technokapelle bereitet J Willgoose schon seit über 10 Jahren Sounds, Samples und Synthies für eine ganz besondere Tanz-experience auf. Mit Bright Magic, dem neusten Albumrelease seiner Band Public Service Broadcasting inszeniert er eine Persiflage an Berlin in seinen unterschiedlichen Zeit Epochen. Zwischen Scherben, belle époque und Partymetropole versprüht auch die schon vorausgegangene Single People Lets Dance einen berauschend rauen Charme, allen voran dank der deutschen Vocals der finnischen Musikerin EERA. [MK]
«One to watch» betitelte der Guardian vor rund 2 Monaten das Londoner Singer-Songwriter-Talent Martha Skye Murphy. Als quasi Protégée von Nick Cave und Warren Ellis konnte sie unter anderem schon auf Push The Sky Away (2013) ihre Stimme leihen, zuletzt auch auf dem Debütalbum der gehypten Art-Rock Band Squid. Dass sie aber selber ein Flair für elegante Kompositionen hat, zeigt sie uns nun erneut in der nun erschienenen Single Stuck, in dem ihren Aussagen zufolge um Online Beziehungen geht. So erzählt sie TheQuietus: «I wanted to write a song that was triumphant and uplifting despite its subject matter, like an apology after a fallout; a lizard losing its tail to escape its prey, a euthanasia coaster… to create the feeling of spinning endlessly and the euphoria of dizziness as the subconscious mind anticipates nausea.» [MK]
BounCy Miami Rap von Rapperin und Model «BIA» feat. Rapper «G-Herbo»: Die neue Single «Besito» beginnt mit einem Sirenenartigem alten kubanischen «work song» Sample, darauf klingt ein pumpiger 808 Miami Bass Beat mit BIA`s Spanischem Rap. G-Herbos rapt später auf Englisch. Passend zum Track der sich um BIA`s Trip nach Puerto Rico handelt, gibt’s einen farbfrohen Video Clip. News für ein kommendes Album gibt’s zurzeit noch nicht. Sicherlich wird dieser Track «Besito» was auf Deutsch kleiner Kuss bedeutet, die Hip-Hop Partys zum Kochen bringen. [BK]
Fine Place ist ein neu gegründetes Duo bestehend aus Frankie Rose & Matthew Hord aus Brooklyn, Ihr Debut Album mit demselben Namen wie die Single «This New Heaven» soll am 19. November 2021 erscheinen. Der Titeltrack lebt von der minimalistischen 80`s Post Wave Rock Stimmung die Bands wie «The Cure» oder «Cocteau Twins» zu jener Zeit wiedergaben. Nebst Inspirationen von alten Meistern war die herausfordernde Zeit während der COVID 19 Pandemie in Amerika ein wichtiger Trigger für das kommende Debut Album «This Is New Heaven». Die Lieder sollen die Gefühle der düsteren Atmosphären der Stadt in Ihren Liedern wiederspiegeln, gut gelungen.[BK]
2013 machte der Berner Rapper Dawill mit Selfmade-Produktionen auf sich aufmerksam und galt als Geheimtipp aus dem Untergrund. Daraufhin schloss er sich mit Nativ zur Supergroup S.O.S. zusammen und feierte den gemeinsamen Erfolg auf den grössten Schweizer und Deutschen Bühnen. Mit den Alben “Infinite Awareness” (2016) und “Moringa” (2018) holte DAWILL endgültig die HipHop-Community & -Medien an Bord. Vor rund einer Woche erschien sein erstes Studio-Album "Roie du Soleil". Unter den 15 teilweise betont emotionalen Tracks ist auch eine UK-Bass-mässige Nummer, auf der die Walliser Rap-Queen KT-Gorique zu hören ist. "Demman" ist der perfekte Beweis dafür, dass der Röstigraben in der jungen Rapszene kein Thema ist. [DB]
2020 hat eine Rap-Crew beim "Virus Bounce Cypher" für staunende Gesichter gesorgt. Unter dem Namen "Zvil und Anders" trat eine Crew auf, die der HipHop-Szene bisher völlig unbekannt war, doch mit überzeugenden Skills den Rest der battelnden Rapper praktisch von Beginn an überholten. Sogar eine EP namens "Tschugg Stutz" gibts. Nun hat "Zvil und Anders" nachgedoppelt und einen neuen Track plus Video released. Dass Manuel Gagneux nicht nur "hässig" sein Publikum anschreien kann, sondern eben auch was von Spitten versteht, ist spätestens jetzt allen klar, die "Parole" gehört haben. Der Track ist sowas wie eine Ode ans 4057. [DB]