Das IRAN Update

Seit dem Tod der 22jährigen Kurdin, Mahsa Jina Amini setzen täglich tausende Menschen in Iran ihr Leben aufs Spiel. Aus den Protesten, die im September begonnen haben, hat sich eine Revolution entwickelt. Seither strömen jeden Tag neue, schreckliche, aber auch beeindruckende News über Twitter, Instagram und TikTok zu uns. Den Überblick über die aktuelle Situation in Iran zu behalten, ist eine Herausforderung.

"Das IRAN Update" setzt genau da an und verschafft einen wöchentlichen Rückblick auf die Geschehnisse in Iran. Die Hosts, Gilda Sahebi und Sahar Eslah, besprechen die wichtigsten Themen, werfen einen kritischen Blick auf Kommentare von Expert*innen, Journalist*innen und Politiker*innen und erklären politische und geschichtliche Zusammenhänge.

Eine Produktion von 190p GmbH.

Weil es uns von Radio X wichtig ist, unsere Hörer:innen regelmässig und mit der nötigen Tiefe über die Lage im Iran zu informieren, haben wir bei Gilda Sahebi und Sahar Eslah angefragt, ob wir ihren Podcast ausstrahlen dürfen. Du hörst ihn ab dem 2. Dezember jeweils freitags um 14 Uhr auf Radio X. Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Beteiligten. 

Alle Podcast-Folgen zum Nachhören

Album der Woche: Things Take Time, Take Time von Courtney Barnett

Die stets so nonchalante Courtney Barnett wirft den Zynismus über Bord und hat in den vergangenen Monaten ein reduziertes Album aufgenommen, das zwar ohne Übersteuerung von E-Gitarren auskommt, dafür aufspielt mit viel Herz und Einblicke in ihren persönlichen Kosmos gibt. von Mirco Kaempf

Album der Woche - Courtney Barnett - Things Take Time, Take Time

Das dritte Album der australischen Indie Rockerin gibt sich wie eine einfühlsame Demo Compilation, mit drumloops und Gitarrenzupfereien.

Für ihr drittes Studioalbum hat Courtney Barnett auf die Hilfe von ihrer Rockband verzichtet. Zusammen mit Stella Mozgawa (Warpaint) hört man in Things Take Time, Take Time vor allem die sanften Loops einer Drum-machine und akustischen Gitarrenverzierungen. Es sind intelligente, sensible Pop-Lullabys, aufgenommen in den letzten 1.5 Jahren in Sydney und Melbourne (der Stadt, mit einem der längsten  Lockdowns weltweit). Wenig verwunderlich also, hört man diesem Album keine Festival-ready Rockereien an. Vielmehr wird hier der Fokus auf den domestischen Kosmos gelegt. Auf Rae Street beschreibt sie das Treiben ihrer Nachbarschaft vom Fenster aus, auf If I Don't Hear From You Tonight (mit Cate Le Bon am Bass) schaut sie in die Sterne, wissend, dass diese irgendwann auslöschen. Auf Oh The Night verarbeitet sie Erfahrungen und Erinnerungen mit ihrer tourgebundenen Fernbeziehung zu ihrer Ex-Partnerin (mit Vagabon an den Vocals):

You know it takes a little Time / for me to show / How I really feel / Won't you meet me somewhere in the middle?/ On our own time zone. 

Was man den Lyrics anhört: ein vielleicht morbides Verständnis dafür, das alles irgendwann mal zu Ende geht - dies aber okay ist. Ob Lockdowns, Beziehungen oder Schönes und weniger Schönes: Dinge brauchen Zeit. Eine Einsicht, die dem 34 jährigen Indie Star erst spät gekommen sei. Write A List Of Things To Look Forward To verinnerlicht hierbei auch ihr neu gefundenes Interesse an Zen-Lehren und Therapie-Sessions. So seien es die kleinen Zelebrationen statt eines linearen Voranschreitens, die das Leben ausmachen. Für beobachtende Nahaufnahmen in ihren Lyrics, hatte sie jedenfalls schon immer ein Talent. Auf "Things Take Time," klingen diese aufrichtig und für sich stehend, auch ohne das ganze Wham Bam früherer Aufnahmen.