Woche gegen Rassismus 2019
Richtprojekt Klybeckplus: Basel plant einen Stadtteil für kommende Generationen
Das Richtprojekt Klybeckplus zeigt, wie auf dem rund 30 Hektar grossen Klybeck-Areal ein neuer, grüner und durchmischter Stadtteil für knapp 9'000 Bewohner:innen und rund 8'000 Arbeitsplätze entstehen soll. Die Planung setzt stark auf Nachhaltigkeit, neue Parks und eine langfristige städtebauliche Entwicklung. Offen bleibt jedoch, welchen Platz die bisher prägenden Kultur- und Zwischennutzungen im neuen Quartier haben werden. von Nahom Mehret
Ein Jahrhundertprojekt Klybeckplus 25.11.27
Das Klybeckplus, ein Jahrhundertprojekt
Das Klybeck-Areal im Norden von Basel zählt zu den grössten Entwicklungsflächen der Schweiz. Am Mittwoch, 26. November, haben der Kanton Basel-Stadt sowie die Grundeigentümerinnen Swiss Life und Rhystadt das Richtprojekt «Klybeckplus» präsentiert. Vorgesehen ist ein neuer, offener und grüner Stadtteil, der über Generationen hinweg wirken soll.
Auf rund dreissig Hektaren – das entspricht etwa 42 Fussballfeldern – sollen künftig Wohnungen für 8’500 Menschen entstehen, ein Drittel davon gemeinnützig. Zusätzlich sollen im künftigen Quartier Klybeckplus rund 7’500 Arbeitsplätze geschaffen werden. Zwei grosse Parkanlagen am Rhein und an der Wiese sind ebenfalls vorgesehen. Begrünte Fassaden, entsiegelte Flächen und zusätzliche Bäume sollen das neue Quartier kühlen und ökologisch aufwerten.
An dem nun präsentierten Richtprojekt wurde drei Jahre lang gearbeitet. Die Planungspartner haben das städtebauliche Leitbild vertieft, auf seine Machbarkeit geprüft und dabei Rückmeldungen aus der Bevölkerung aufgenommen. Das Projekt versteht sich als Generationenaufgabe. Nachhaltigkeit spielt darin eine zentrale Rolle, von der erneuerbaren Energieversorgung bis zur klimafreundlichen Mobilität. Auch der Baumbestand wurde sorgfältig geprüft: 281 bestehende Bäume bleiben erhalten, 1'272 neue kommen hinzu. Mit dem Richtprojekt liegt nun die Grundlage für die kommende Nutzungsplanung vor. Der Bebauungsplan soll Anfang 2027 bereitstehen und wird anschliessend öffentlich aufgelegt.
Weniger sichtbar im Richtprojekt ist der kulturelle Aspekt. Das Klybeck war in den vergangenen Jahren geprägt von Zwischennutzungen, Ateliers und selbstorganisierten Kultur- und Nachtorten wie dem Humbug. Diese Form der freien Subkultur wird im neuen Quartier nicht explizit fortgeführt. Der Fokus liegt klar auf Wohnen, Arbeiten und grossen Grünräumen.
Klybeckplus ist damit ein Jahrhundertprojekt, das die Stadt nachhaltig verändern wird. Viele Versprechen sind formuliert – einige Fragen, etwa zur Zukunft der subkulturellen Freiräume, bleiben jedoch offen. Klar ist: Die Transformation des Klybeck-Areals ist heute entscheidenden konkreter geworden.
Die Woche
Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019
Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.
Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.
Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019
Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm
Das Programm
Montag, 18. März 2019
Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus.
19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)
Eintritt frei.
Dienstag, 19. März 2019
Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo
19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)
Eintritt frei.
Mittwoch, 20. März 2019
Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*Sh, Theater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.
17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Donnerstag, 21. März 2019
Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.
Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).
Moderation: Bernard Senn, SRF
Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.
19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Freitag, 22. März 2019
Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)
Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch
19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Samstag, 23. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien
The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required.
14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen
Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg
16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr
Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.
20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Sonntag, 24. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch
14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)
Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.
Eintritt frei.
* Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.
** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.
Ausstrahlungstermine
Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)
Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus
u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus
Donnerstag 21.3., 18 h & Samstag 23.3.19, 13 h
Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein
Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h
Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen
Kontakt
tatiana.vieira@radiox.ch
rebecca.haeusel@radiox.ch
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