Woche gegen Rassismus 2019

Tiefseebergbau: die Rolle der Schweiz
Wie es 11 000 Meter unter dem Meeresspiegel aussieht, weiss kaum jemand. Die unerforschten Lebensräume und Organismen sind in Gefahr, weil Firmen mit dem Abbau von Rohstoffen im Meeresboden das grosse Geld wittern. 38 Staaten haben sich unterdessen für ein Moratorium des Tiefseebergbaus ausgesprochen - darunter auch die Schweiz. Doch eine Firma mit Sitz in der Schweiz unterstützt ein wichtiges Tiefseebergbau-Unternehmen mit einem Spezialschiff - eine Herausforderung für den Bundesrat. von Danielle Bürgin
25.08.19 Tiefseebergbau und die Rolle der Schweiz
Tiefseebergbau ist seit Jahren ein höchst umstrittenes Thema. 38 Staaten sind aktuell für eine vorsorgliche Pause des Abbaus am Tiefseeboden.
Am 25. Juli ging die 30. Sitzung der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) zu Ende. Auf eine Einigung auf ein ein Regelwerk ("Mining Code") zum Tiefseebergbau kam es nicht. Immer mehr Länder sprechen sich für ein Moratorium des Tiefseebergbaus aus. Kroatien ist mittlerweile das 38. Land, das eine vorsorgliche Pause fordert.
Zahlreiche Regierungsvertreter:innen und Wissenschaftler:innen warnen, dass der Tiefseebergbau zu unkalkulierbaren Risiken führen kann, weil die Tiefsee noch kaum erforscht ist. "Organismen, die wir heute noch gar nicht kennen, könnten ausgelöscht werden", sagt Fabienne McLellan von der Meeresschutzorganisation Ocean Care Schweiz.
Im März sorgte der kanadische Konzern The Metals Company (TMC) für Kritik.
Das Unternehmen möchte zusammen mit den USA eine Erlaubnis zum Rohstoffabbau in internationalen Gewässern bekommen. Viele Länder befürchten, dass TMC damit die Zuständigkeit der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) umgehen will. Denn im Meeresboden lagern Rohstoffe wie die sogenannten Mangan Knollen, welche vorallem Mangan, aber auch Nickel, Kobalt und Kupfer enthalten, was sie wirtschaftlich interessant macht.
Brisant: Die Allseas Group aus Châtel-Saint-Denis (FR) hält rund 20 % der Anteile an der kanadischen TCM, ist Hauptfinanzier und hat ein Schiff sowie ein Abbaugerät für The Metals Company bereitgestellt.
Der Waadtländer Nationalrat Raphaël Mahaim stellte im Mai in einer Interpellation Fragen an das Departement für Auswärtige Angelegenheiten, unter anderem zur Haltung des Bundesrats gegenüber dem Unternehmen Allseas.
Der Bundesrat fand klare Worte: «Der Bund erwartet von den in der Schweiz ansässigen oder tätigen Unternehmen, dass sie ihre gesellschaftliche Verantwortung im In- und Ausland nach international anerkannten Standards und Richtlinien wie den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen zu verantwortungsvollem unternehmerischem Handeln wahrnehmen.»
Radio X hat sich mit Fabienne McLellan von Ocean Care über den umstrittenen Tiefseebergbau und die Rolle der Schweiz unterhalten.
Mehr zum Moratorium liest du hier.
Die Woche
Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019
Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.
Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.
Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019
Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm

Das Programm
Montag, 18. März 2019
Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus.
19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)
Eintritt frei.
Dienstag, 19. März 2019
Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo
19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)
Eintritt frei.
Mittwoch, 20. März 2019
Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*Sh, Theater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.
17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Donnerstag, 21. März 2019
Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.
Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).
Moderation: Bernard Senn, SRF
Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.
19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Freitag, 22. März 2019
Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)
Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch
19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Samstag, 23. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien
The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required.
14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen
Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg
16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr
Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.
20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Sonntag, 24. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch
14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)
Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.
Eintritt frei.
* Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.
** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.
Ausstrahlungstermine
Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)
Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus
u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus
Donnerstag 21.3., 18 h & Samstag 23.3.19, 13 h
Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein
Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h
Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen
Kontakt
tatiana.vieira@radiox.ch
rebecca.haeusel@radiox.ch
Social Media
Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch:
