GGG Stadtbibliothek Basel

Wir lesen vor.

Am 22. Mai 2019 lesen Prominente in der GGG Bibliothek Schmiedenhof aus ihrem Lieblingsbuch vor. Radio X ist live vor Ort und moderiert durch den Abend.

Prominente lesen aus ihrem Lieblingsbuch vor. Die Veranstaltung wird live auf Radio X übertragen.

  • 16.00 Ueli Mäder, Soziologe
  • 17.00 Annina Frey, Glanz & Gloria
  • 18.00 Danielle Bürgin, Radio X
  • 19.00 Dani von Wattenwyl, Tele Basel
  • 20.00 Georg Kreis, Historiker
  • 21.00 Sarah Altenaichinger, Poetry Slam

Eintritt frei
Bibliothek Schmiedenhof

OnAir

Am Mittwoch, 22. Mai 2019 ab 16 Uhr auf Radio X.

Schweizer Vorlesetag 2019

6 prominente Basler*innen lesen in der GGG Stadtbibliothek (Schmiedenhof) aus ihrem Lieblingsbuch vor. Die Veranstaltung wird live auf Radio X übertragen und über Instagram begleitet. 

Moderation: Mirco Kaempf, Technik: Sebastian Doss, Projektleitung: Rebecca Häusel, Lukas Kurmann

ein verhülltes mädchen steht vor einer wand, filmplakat von aysha

"Kinder müssen in Kriegen schneller aufwachsen, als dass sie eigentlich sollten."

Krieg, Identität, Liebe: Der Kurzfilm "Aysha" des Regisseurs Cengiz Akaygün beklemmt, rüttelt auf. Aktuell ist "Aysha" im Rennen, um auf die Oscar Shortlist zu kommen. Wir haben mit dem Regisseur über den Film, über Herkunft und über Aktivismus geredet. von Claire Micallef

22.10.30 Aysha

Der Kurzfilm Aysha zeigt anhand einer Momentaufnahme in das Leben der jungen Aysha, wie der Krieg das Leben der Menschen in Syrien prägt.

Ein Hinterhof in Syrien. Kleine Steine prallen gegen eine staubige Mauer, fallen auf den Boden. Ein Mädchen sitzt auf einer alten Holzbank, die dunkelgrüne Farbe ist bereits vergilbt. Nur die hellen Augen des Mädchens sind unter der schwarzen Burka sichtbar. In der Hand hält sie eine hölzerne Steinschleuder. Ein weiterer Stein wird hochgehoben, eingespannt, fliegt gegen die Wand, verfehlt nur knapp sein Ziel: ein roter Fleck. Eingetrocknetes Blut.

Gerade mal 40 Sekunden des Kurzfilms "Aysha" sind abgespielt und bereits breitet sich ein beklemmendes Gefühl bei den Zuschauer:innen aus. "Aysha" erzählt von einem Mädchen, das mit ihrer Schwester und ihrer Mutter in Rojava, Syrien, lebt und sich gegen die Rolle zur Wehr setzt, die ihr aufgedrängt worden ist. In etwas mehr als zwölf Minuten gelingt dem Regisseur Cengiz Akaygün eine Momentaufnahme im Leben einer Familie im Kriegsgebiet. Dabei rückt er gleichzeitig das grosse Bild, den Krieg, in den Fokus. «Um zu zeigen, was passiert, wenn man einen Krieg beginnt und was die Folgen für die Menschen sind, die nichts dafür können. Die manchmal Dinge tun müssen, die sie am liebsten nicht tun würden», sagt Akaygün.

"Aysha" kommt ohne viel Text aus. Es sind die ausdrucksstarken Bilder, die Gesichtsausdrücke und Handlungen, die Zuschauer:innen mitten in ein Leben nehmen, das vom Krieg geprägt ist. Beklemmend, aber wichtig, dass hingeschaut wird. Mit seinem Kurzfilm will Akaygün Empathie wecken. Er fordert auf, genauer hinzusehen, sich Gedanken zu machen und mit diesem Gefühl nochmals auf die Welt, auf Kulturen, auf Menschen zu blicken. «Weil oft sieht man Dinge einfach nicht, im wahrsten Sinne des Wortes», sagt Akaygün.

Krieg, Identität, Liebe: Mit diesen drei Worten fasst Akaygün seinen Kurzfilm zusammen. "Aysha" behandelt die Interaktion zwischen diesen drei Begriffen mit viel Feingefühl, aber ohne etwas zu verschönern. Der Film wurde unter anderem mit dem Publikums-Kurzfilmpreis der Stadt Hof 2021 ausgezeichnet und ist aktuell im Rennen, um auf die Oscar Shortlist zu kommen. Diese wird Ende Dezember bekannt gegeben.