GGG Stadtbibliothek Basel
Wir lesen vor.
Am 22. Mai 2019 lesen Prominente in der GGG Bibliothek Schmiedenhof aus ihrem Lieblingsbuch vor. Radio X ist live vor Ort und moderiert durch den Abend.
Prominente lesen aus ihrem Lieblingsbuch vor. Die Veranstaltung wird live auf Radio X übertragen.
- 16.00 Ueli Mäder, Soziologe
- 17.00 Annina Frey, Glanz & Gloria
- 18.00 Danielle Bürgin, Radio X
- 19.00 Dani von Wattenwyl, Tele Basel
- 20.00 Georg Kreis, Historiker
- 21.00 Sarah Altenaichinger, Poetry Slam
Eintritt frei
Bibliothek Schmiedenhof
OnAir
Am Mittwoch, 22. Mai 2019 ab 16 Uhr auf Radio X.
Schweizer Vorlesetag 2019
6 prominente Basler*innen lesen in der GGG Stadtbibliothek (Schmiedenhof) aus ihrem Lieblingsbuch vor. Die Veranstaltung wird live auf Radio X übertragen und über Instagram begleitet.
Moderation: Mirco Kaempf, Technik: Sebastian Doss, Projektleitung: Rebecca Häusel, Lukas Kurmann
Goya: Meister der Ambivalenz
Der spanische Künstler Francisco Goya (1746-1828) war ein gefragter und innovativer Portraitmaler der Reichen und Mächtigen. Doch abseits der Auftragsarbeiten schuf Goya privat eine Vielzahl von Werken, die wundersam und verstörend sind und seinen Ruf als Wegbereiter der Moderne begründeten. Die Fondation Beyeler hat Goyas Kunst nun eine grosse Ausstellung gewidmet. von Paul von Rosen
21.10.16 Goya in der Fondation Beyeler
K-Tipp zur Goya-Ausstellung
Vier junge Frauen in einer Parklandschaft halten zusammen ein Tuch in den Händen: Lachend katapultieren sie damit jemanden Hoch. Auf den ersten Blick ist es eine unbeschwerte Szenerie: Alle tragen barocke Kleider, die Wangen der Gestalt in der Luft sind mit Rouge gerötet. Beim näheren Hinsehen fällt auf, dass Arme und Beine des Hochgeworfenen unnatürlich herunterhängen, das Gesicht etwas maskenartiges hat. Die Mundwinkel sind wie zu einem Lächeln nach oben gezogen, die Augen aber schauen traurig, geradezu verzweifelt. Es ist eine Strohpuppe, mit der die Frauen ihr Spiel treiben, aber sie hat etwas von einem Menschen, der von Schicksalsmächten hin und her geschleudert wird
Goya fertigte "Die Strohpuppe" 1791/92 für seinen königlichen Auftraggeber Carlos IV., der ausdrücklich "ländliche und lustige Sachen" für die Ausgestaltung seines Palastes geordert hatte. Ein bisschen so wie mit "Die Strohpuppe" ist es generell mit Goyas Werk: Der Maler beherrschte es seine Motive plastisch und naturnah einzufangen, stellte diese Fähigkeit aber nicht rein in den Dienst "schöner" Repräsentationskunst, sondern blieb klarsichtig für das Düstere, das Absurde und Erschreckende der Welt. Privat schuf er zahlreiche Zeichnungen, in denen er die Brutalität der Kriege, die Ungerechtigkeiten der Inquisition und anderes Elend im Europa der Zeit um 1800 einfing. Goya erkannte die Grenzen der Aufklärung, blieb hellsichtig für das Unterbewusste und Abgründige der Menschen. Namenlose Schiffbrüchige, Hexen, Gefangene, Pestkranke und Kannibalen bevölkern Goyas Bildwelt auf der Seite, die nicht seinen reichen Auftraggebern vorbehalten war. Oft ist die Ambivalenv aber auch innerhalb eines Bildes eingefangen, so wie mit "Die Strohpuppe".
Die Fondation Beyeler konnte in 10-jähriger Vorbereitungszeit 170 Goyawerke aus Institutionen wie dem Prado in Madrid oder Privatbesitz zusammentragen. Die von Martin Schwander kuratierte Ausstellung spiegelt die Vielfalt und Ambivalenz des letzten grossen Hofkünstlers, der zugleich Wegbereiter der Moderne war, wider.
"Goya" ist bis zum 23. Januar 2022 in der Fondation Beyeler ausgestellt.