X_art
Kunst im Gespräch auf Radio X
Die Sendereihe «X_art – Kunst im Gespräch auf Radio X» versteht sich als Plattform, die die unterschiedlichen Schnittstellen in der regionalen und nationalen Kunstszene auf eine niederschwellige Art für ein breites Publikum zugänglich zu machen.
«X_art » wurde von 2017 bis Ende 2021 jeweils einmal im Monat gesendet.
Die Vermittlung und Vernetzung stand an oberster Stelle dieses einzigartigen Formates. Produziert wurde die Sendung in unterschiedlichen Locations in Basel (Bsp. Galerien, Museen, Offspaces) – der Zutritt ist frei. Ziel dieses einzigartigen Medien-Formates war es, Kunsthemen einem breiten Publikum auf eine niederschwellige Art zugänglich zu machen.
Die Berichterstattung über das lokale Kunstschaffen, über kleine und grosse Institutionen, sowie die politischen Zusammenhänge wird innerhalb von neuen Formaten auf Radio X ab 2022 weiter geführt.
Das «X_art »-Team:
Danielle Bürgin (Konzept/Redaktion/Moderation)
Mirco Kaempf (Redaktion/Moderation),
Mehr aktuelle Bilder und Impressionen zu «X_art » findet Ihr auf Facebook und Instagram.
X_art wurde freundlicherweise durch die Christoph Merian Stiftung unterstützt.
Paradiese im Cartoonmuseum Basel : Christophe Blain. Paradis Perdus
Mit Comics wie dem Western «Gus», «Isaac le pirate» oder auch der Politsatire «Quai D’Orsay» hat sich Christophe Blain in den letzten Jahrzehnten einen Namen gemacht. Sein letzter Comic «Le Monde Sans Fin» ist in Zusammenarbeit mit dem Energie- und Klimaexperten Jean-Marc Jancovici entstanden und beschäftigt sich mit der Klimaerhitzung. Nun findet im Cartoonmuseum die Ausstellung «Paradis Perdus» zum 55-jährigen Künstler aus Gennevilliers statt. Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag. von Brais Jequier Ramos
25.12.19. Christophe Blain
Was heisst der Titel?
Wir alle kennen Lucky Luke, den belgischen Comicautor Morris. Der einsame, heimatlose, scheinbar unbesiegbare Cowboy. Schneller als sein eigener Schatten und irgendwie weiss er immer, was zu tun ist. Für viele war er ein fester Teil unserer Kindheit, so auch für den französischen Comicautor Christophe Blain. Seine Werke werden momentan im Cartoonmuseum in der Ausstellung «Paradis Perdus» ausgestellt. Dabei hat Lucky Luke einen Einfluss auf den Titel der Ausstellung «Paradis Perdus» oder auf Deutsch «verlorene Paradiese». Anette Gherig, Direktorin und Kuratorin des Cartoonmuseums, erklärt, die «verlorenen Paradiese» seien für Christophe Blain seine Kindheitserinnerungen, die stark von Western und eben Lucky Luke geprägt seien. Jedoch ginge es beim Titel auch um die heutige Welt, in der es immer weniger Platz für Utopien beziehungsweise Paradiese hat.
Gus, kein typischer Western
Im ersten Raum der Ausstellung geht es gleich um seine grosse Leidenschaft, die Western. Das Erste, was ins Auge springt, ist ein grosses Abbild eines Heldens von Christophe Blain, Gus. Gus ist der Held oder eher Antiheld des gleichnamigen Comics. Wie Lucky Luke spielt auch Gus im Wilden Westen. Doch Gus und die anderen Charaktere seines Westerns sind dynamisch, simpel und überzogen dargestellt. Ganz anders als der Lucky Luke aus Blains Kindheit. Auch charakterlich könnten Gus und Lucky Luke nicht verschiedener sein. Während Lucky Luke immer einen Spruch bereit hat, der Gute ist und jederzeit weiss, was zu tun ist. Hat Gus eine übergrosse Nase, ist unfreundlich zu Frauen, hat viele Schwächen und ein tiefes Selbstvertrauen.
Wer ist Christophe Blain?
Im ersten Raum befindet sich ausserdem eine eigens für die Ausstellung gezeichnete Autobiografie Christophe Blains. Er ist 1970 in Gennevilliers, Nähe Paris, geboren. Die gezeichnete Autobiografie zeigt seine Struggles an der Schule und sein frühes Interesse für das Zeichnen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen in seiner akademischen Karriere fing er während des Militärdienstes an, Comics zu zeichnen. Seine Comics zeichnen sich durch seine Satire und seine versierten zeichnerischen Fähigkeiten aus. Er beherrscht eine Vielzahl von Techniken, von schnellen Tuschezeichnungen bis hin zu pastoser Malerei. Damit erzählt er verschiedenste Geschichten und Thematiken. Wie eben die Western von Gus, fantastische Geschichten wie «Les Ogres», Abenteuergeschichten wie «Isaac le pirate» oder das gezeichnete Roadmovie wie «La Fille». Welche alle in der Ausstellung «Paradis Perdus» Platz finden.
Was macht Christophe Blain aus?
Ein grosser Hit Christophe Blains ist die Politsatire «Quai D’Orsay». Diese hat ebenfalls einen eigenen Raum im Cartoonmuseum. «Quai D’Orsay» handelt von einem fiktiven Aussenminister, welcher stark an den ehemaligen französischen Aussenminister Dominique de Villepin angelehnt ist. Der Aussenminister wird im Comic als exzentrisch und wild gestikulierend, im Kontrast zu seinen müden Mitarbeiter*innen, dargestellt. Diese satirische, überhöhte Darstellung einer Figur sei typisch für Christophe Blain, sagt Anette Gherig. Weitere Charakteristiken und Stärken von Christophe Blains Comics seien die Dialoge und die Verbindungen von Bild und Text, führt sie aus
Sein letzter Comic
Im Verlaufe der Ausstellung widmet das Cartoonmuseum weiteren Werken und Abschnitten von Christophe Blains Leben weitere Räume und Texte, doch im obersten Raum geht es um sein letztes Werk: «Le Monde Sans Fin» oder auf Deutsch «Welt Ohne Ende». «Welt ohne Ende» ist ein Sachcomic und als Dialog mit dem Energie- und Klimaexperten und Co-Autor Jean-Marc Jancovici aufgebaut. Es zeigt die Folgen unseres Hungers nach Energie, wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Aspekte und befasst sich zuletzt mit Lösungsansätzen. Das Cartoonmuseum inszeniert den Raum mit einem Ölfass in der Mitte und der Kulisse einer verdunkelten Skyline, passend zum Inhalt des Comics.
WO? WANN? WIE? (W-Fragen)
Die Ausstellung «Paradis Perdus» ist noch bis Mitte März im Cartoonmuseum Basel. Weitere Informationen und Impressionen sowie Öffnungszeiten erhältst du auf der Website des Cartoonmuseums.
OnAir
10 x im Jahr - Am ersten Wochenende des Monats:
SA 16:00 Uhr (WdH. SO 10:00 Uhr)