X_art
Kunst im Gespräch auf Radio X
Die Sendereihe «X_art – Kunst im Gespräch auf Radio X» versteht sich als Plattform, die die unterschiedlichen Schnittstellen in der regionalen und nationalen Kunstszene auf eine niederschwellige Art für ein breites Publikum zugänglich zu machen.
«X_art » wurde von 2017 bis Ende 2021 jeweils einmal im Monat gesendet.
Die Vermittlung und Vernetzung stand an oberster Stelle dieses einzigartigen Formates. Produziert wurde die Sendung in unterschiedlichen Locations in Basel (Bsp. Galerien, Museen, Offspaces) – der Zutritt ist frei. Ziel dieses einzigartigen Medien-Formates war es, Kunsthemen einem breiten Publikum auf eine niederschwellige Art zugänglich zu machen.
Die Berichterstattung über das lokale Kunstschaffen, über kleine und grosse Institutionen, sowie die politischen Zusammenhänge wird innerhalb von neuen Formaten auf Radio X ab 2022 weiter geführt.
Das «X_art »-Team:
Danielle Bürgin (Konzept/Redaktion/Moderation)
Mirco Kaempf (Redaktion/Moderation),
Mehr aktuelle Bilder und Impressionen zu «X_art » findet Ihr auf Facebook und Instagram.
X_art wurde freundlicherweise durch die Christoph Merian Stiftung unterstützt.
Emilia Roig im Gespräch: "Antisemitismus ist auch ein strukturelles Problem"
Mitte März ist der Antisemitismus Bericht Schweiz publiziert worden. Darin ist erkennbar, dass antisemitische Vorfälle in der Schweiz seit dem Hamas-Angriff am 7. Oktober und dem Krieg in Gaza dramatisch zugenommen haben. Wir haben uns mit der französischen Autorin Emilia Roig über diese besorgniserregende Entwicklung und die Gründe dafür unterhalten. von Danielle Bürgin
24.03.19 Emilia Roig zu Antisemitismus
Antisemitismus passiert auch auf struktuller Ebene, sagt die in Deutschland lebende französische Autorin Emilia Roig
Xenophobische, antisemitische Angfriffe nehmen zu. Dies belegt auch der Antisemitismusbericht Schweiz 2023. Sowohl im realen Leben wie auch im Netz fühlen sich Jüd:innen immer weniger sicher. Der Tötungsversuch eines Juden in Zürich Anfang März diesen Jahres stellt einen Kulminationspunkt dar. Der Basler Ex-Regierungsrat Ralph Lewin, Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds, erklärt in einem Interview auf tachles.ch: "Der Staat und die Behörden müssen nun einen Gang zulegen. Wir erwarten, dass die Massnahmen, die wir schon seit Langem fordern, umgesetzt werden".
Weiter sagt Lewin im Interview,: "Einmal mehr wird uns verdeutlicht, dass die jüdische Gemeinschaft sofort für die Ereignisse in Nahost verantwortlich gemacht wird".
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Emilia Roig ist selbst auch Jüdin. Rassistische und antisemitische Angriffe kennt sie aus persönlicher Erfahrung. Roig gehört zu diesen Jüd:innen, die die Israel-Politik kritisieren und sich mit der palästinenischen Zivilbevölkerung solidarisieren. Libarale Jüd:innen, die gegen die Politik Netanyahus sind, gibt es sowohl in den USA wie auch in Deutschland zahlreiche. Berichte über ihre Bewegungen sind jedoch wenig sichtbar.
Emilia Roig wird wegen ihrer Haltung gegenüber Isreal - obwohl Jüdin - selbst teilweise auch als antisemitisch bezeichnet. Dass deutsche Nicht-Juden darüber entscheiden, was antisemitisch sei und gar als "versteckten Antisemitismus" gelte, finde sie gefährlich. Antisemitismus sei überall präsent, sagt Roig. Auch staatliche Institutionen wie die Armee, die Polizei, die Politik, Medien und auch die Kultur seien betroffen.
Roig wünscht sich von nicht-jüdischen Mit-Menschen vorallem eins: Dass sie ihren moralischen und menschlichen Kompass behalten. Es sei wichtig, dass sich jede:r von uns regelmässig fragt, was tatsächlich mit der eigenen Weltansicht übereinstimme. Das sei in der aktuellen Lage in Gaza besonders wichtig. "Wir müssen die Angst ablegen, gecancelt zu werden", so Roig.
Bio Emilia Roig:
Dr. Emilia Roig ist Politikwissenschaftlerin und Autorin der Bestseller „Why we matter“ und „Das Ende der Ehe“. Sie setzt sich dafür ein, Menschen zu inspirieren, sich von Unterdrückungssystemen zu lösen und das kollektive Bewusstsein zu verändern. Sie hat an Universitäten in Frankreich, Deutschland und den USA zu den Themen Intersektionalitätstheorie, postkoloniale Studien, kritische Rassentheorie, Queer-Feminismus sowie internationales und europäisches Recht gelehrt. Vor ihrer Promotion arbeitete sie bei den Vereinten Nationen in Tansania und Uganda, bei der GIZ in Kambodscha und bei Amnesty International in Deutschland zu Menschenrechtsfragen - und beschloss dann, den Bereich der internationalen Entwicklung zu verlassen, um sich auf soziale Gerechtigkeit in Europa zu konzentrieren. 2017 gründete sie das Center for Intersectional Justice (CIJ). Sie war Jurymitglied des Deutschen Sachbuchpreises 2020, wurde 2019 zum Ashoka Fellow ernannt und erhielt 2021 den Edition F Award. Beim Impact of Diversity Award wurde sie 2022 zur "Most Influential Woman of the Year" gewählt. Emilia Roig ist seit Januar 2023 Research Fellow am Käte Hamburger Kolleg für apokalyptische und postapokalyptische Studien der Universität Heidelberg.
OnAir
10 x im Jahr - Am ersten Wochenende des Monats:
SA 16:00 Uhr (WdH. SO 10:00 Uhr)