X_art
Kunst im Gespräch auf Radio X
Die Sendereihe «X_art – Kunst im Gespräch auf Radio X» versteht sich als Plattform, die die unterschiedlichen Schnittstellen in der regionalen und nationalen Kunstszene auf eine niederschwellige Art für ein breites Publikum zugänglich zu machen.
«X_art » wurde von 2017 bis Ende 2021 jeweils einmal im Monat gesendet.
Die Vermittlung und Vernetzung stand an oberster Stelle dieses einzigartigen Formates. Produziert wurde die Sendung in unterschiedlichen Locations in Basel (Bsp. Galerien, Museen, Offspaces) – der Zutritt ist frei. Ziel dieses einzigartigen Medien-Formates war es, Kunsthemen einem breiten Publikum auf eine niederschwellige Art zugänglich zu machen.
Die Berichterstattung über das lokale Kunstschaffen, über kleine und grosse Institutionen, sowie die politischen Zusammenhänge wird innerhalb von neuen Formaten auf Radio X ab 2022 weiter geführt.
Das «X_art »-Team:
Danielle Bürgin (Konzept/Redaktion/Moderation)
Mirco Kaempf (Redaktion/Moderation),
Mehr aktuelle Bilder und Impressionen zu «X_art » findet Ihr auf Facebook und Instagram.
X_art wurde freundlicherweise durch die Christoph Merian Stiftung unterstützt.
Superhero der Comic Kunst im Cartoonmuseum
"Everybody is a person" sagt Chris Ware. In seinen Cartoons verarbeitet er die stille Vehemenz des Alltags und erzählt Geschichten ohne Anfang und Ende. Es sind Graphic Novels mit viel Nuance, welche schon früh mit bekannten Regeln brachen, um neue kompositorische Wege zu gehen. von Mirco Kaempf
23.07.04 Chris Ware
Der amerikanische Cartoonist gilt als revolutionärer Graphic Novel Künstler. Das Cartoonmuseum Basel zeigt mit Paper Life die erste Einzelausstellung im deutschsprachigen Raum.
Christenson Ware, geboren 1967 in Omaha, Nebraska, fand eher missfallen an den Cartoons, welche nach 1930 entstanden sind. Dort hätten Comics angefangen, Stile von Filmen zu imitieren, anstatt das unmittelbare Leben auf Papier zu bringen. So behandeln auch seine Sujets den Alltag und drehen sich um die stillen Momente. Seine Superheroes sind die everyday people. Zum Beispiel: "Jimmy Corrigan - the smartest kid in the earth". Ein sanfter, 36-jähriger Mann, welcher an Thanksgiving zum ersten mal seinen Vater kennenlernt. Die Szenen sind subtil, awkward und spektakulär.
Chris Ware arbeitet mit grossformatigem Papier und skizziert mit non-photo-blue pencil vor und füllt die klaren Linien mit Tinte aus. Es entstehen exakt sortierte Panels, welche in etwa so strukturiert sind wie die Architektur von Hochhäusern. Dabei ist die Komposition nicht unbedingt eine renomierte, die Leser:innen von links nach rechts führt, sondern teilweis auch ein Rundumschlag mit einem zentrierten Bild mit symbolischer strahlkraft, die zwei Papierseiten zusammenhält. Es entstehen Kompositionen, die gemischt mit Witz und Ernsthaftigkeit genauso gut auch eine dichterische Qualität haben, oft mit einem melancholischen Ausdruck.
Oftmals liegt der narrative Fokus seiner Graphic Novels nicht auf einer einzelnen Figur, sondern schwenkt immer wieder zur nächsten. Es geht somit nicht unbedingt um Einzelschicksale, sondern eher ein Bilderband der "human condition". Dies zeigt sich beispielweise im Boxset "Building Stories", in der 14 verschieden formatige Geschichten enthalten sind, als partizipatorisches Leseerlebnis, ohne Anfang und ohne Ende - in etwa so, wie die menschlichen Gedanken auch aufkommen und wieder weitergehen. Stets aus dem Raster fallend.
Dass dem amerikanischen Cartoonisten Chris Ware nun zunehmend den Status des Künstlers zugesprochen kriegt, sei für ihn schmeichelhaft. Doch finde er den Beruf des Cartoonisten darum besonders reizvoll, weil dieser so down to earth und nahe am Leben sei. Seine Kunst, Skizzen und Originale, wirken nicht nur geerdet, sondern durch und durch tiefgründig. Chris Ware, Paper Life, ist zu sehen bis am 29. Oktober im Cartoonmuseum Basel.
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