X_art
Kunst im Gespräch auf Radio X
Die Sendereihe «X_art – Kunst im Gespräch auf Radio X» versteht sich als Plattform, die die unterschiedlichen Schnittstellen in der regionalen und nationalen Kunstszene auf eine niederschwellige Art für ein breites Publikum zugänglich zu machen.
«X_art » wurde von 2017 bis Ende 2021 jeweils einmal im Monat gesendet.
Die Vermittlung und Vernetzung stand an oberster Stelle dieses einzigartigen Formates. Produziert wurde die Sendung in unterschiedlichen Locations in Basel (Bsp. Galerien, Museen, Offspaces) – der Zutritt ist frei. Ziel dieses einzigartigen Medien-Formates war es, Kunsthemen einem breiten Publikum auf eine niederschwellige Art zugänglich zu machen.
Die Berichterstattung über das lokale Kunstschaffen, über kleine und grosse Institutionen, sowie die politischen Zusammenhänge wird innerhalb von neuen Formaten auf Radio X ab 2022 weiter geführt.
Das «X_art »-Team:
Danielle Bürgin (Konzept/Redaktion/Moderation)
Mirco Kaempf (Redaktion/Moderation),
Mehr aktuelle Bilder und Impressionen zu «X_art » findet Ihr auf Facebook und Instagram.
X_art wurde freundlicherweise durch die Christoph Merian Stiftung unterstützt.
Album der Woche: Below The Waste von Goat Girl
Die so anarchistische, queer-feministische, South London Post-Punk-Band steht auch auf ihrem dritten Studioalbum aufrecht und macht auf „Below the Waste“ das Persönliche zum Politischen, in einem Album, welches geradezu schwelgt, zwischen Grunge und Folk; zwischen Benzin und Zucker. von Mirco Kaempf
Album der Woche: Goat Girl - below the waste
Die South London Band veröffentlicht ihr drittes Studioalbum 'below the waste' via Rough Trade
Goat Girl sind eine Gang von Riot Grrrls und nonbinären Gen Z Punks. Mit ihrem Debütalbum 2018 haben sie zu fünft einen sehr unverblümten Country Sleaze hingeschmissen, worauf man sie sofort mit Vorgänger:innen aus den 70er und 80er Jahren verglichen hat, mit Referenzen à la Slits oder Raincoats. Drei Jahre später, in leicht anderem Line-up haben sie als Quartett nachgelegt: „On All Fours“ hiess ihr zweites Album, sie waren melodischer und synthverzierter, und haben untereinander die Instrumente getauscht, um das Songwriting aufzubrechen.
Jetzt, wieder drei Jahre später, setzen sich Goat Girl als Trio zusammen und wieder einmal ist vieles anders. Der Gesang von Lottie Pendlebury ist zart, verrucht, und die Musik ist es genauso. Viel mehr als früher wird hier mit Texturen gearbeitet. Man lässt sich in einen dunklen Sog hineinziehen. Viel davon ist der Produktion geschuldet, die sie selbst mit Hilfe von John Spud Murphy gestaltet haben, der wiederum schon Black Midi klanglich aufpoliert hatte. Zum Glück sind dennoch viele Kanten zu hören: Berührungen des Griffbretts, der Atem der Stimme, ein Rauschen des Mikrofons.
Besonders gut kommt das in den stilleren Passagen des Albums zur Geltung. Songs wie „Tonight“, „Pretty Faces“ oder „Words Fell Out“ lassen eine Zartheit zu, die tief schneiden. Auf der anderen Seite des Spektrums stehen Songs wie „tcnc“, wo Schlagzeuger:in Rosy Bones über ihre Crack-Sucht singt.
Zwischen diesen paar lauten und mehreren stillen Passagen fliessen für sie eher ungewöhnliche Instrumente und Klänge mit ein, wie Geigen oder Glocken, Vogelgezwitscher oder Regen. Das alles gibt dem Album, welches so viele dunkle Farbtöne mit sich bringt, eine Natürlichkeit, die im Folk- und feministischen Kontext auch als "hexenhaft" bezeichnet werden könnte. Was Goat Girl sowieso immer wieder proklamieren, ist eine Welt ohne repressive Strukturen. „Below the Waste“ soll exemplarisch hierfür stehen.
OnAir
10 x im Jahr - Am ersten Wochenende des Monats:
SA 16:00 Uhr (WdH. SO 10:00 Uhr)