X_art
Kunst im Gespräch auf Radio X
Die Sendereihe «X_art – Kunst im Gespräch auf Radio X» versteht sich als Plattform, die die unterschiedlichen Schnittstellen in der regionalen und nationalen Kunstszene auf eine niederschwellige Art für ein breites Publikum zugänglich zu machen.
«X_art » wurde von 2017 bis Ende 2021 jeweils einmal im Monat gesendet.
Die Vermittlung und Vernetzung stand an oberster Stelle dieses einzigartigen Formates. Produziert wurde die Sendung in unterschiedlichen Locations in Basel (Bsp. Galerien, Museen, Offspaces) – der Zutritt ist frei. Ziel dieses einzigartigen Medien-Formates war es, Kunsthemen einem breiten Publikum auf eine niederschwellige Art zugänglich zu machen.
Die Berichterstattung über das lokale Kunstschaffen, über kleine und grosse Institutionen, sowie die politischen Zusammenhänge wird innerhalb von neuen Formaten auf Radio X ab 2022 weiter geführt.
Das «X_art »-Team:
Danielle Bürgin (Konzept/Redaktion/Moderation)
Mirco Kaempf (Redaktion/Moderation),
Mehr aktuelle Bilder und Impressionen zu «X_art » findet Ihr auf Facebook und Instagram.
X_art wurde freundlicherweise durch die Christoph Merian Stiftung unterstützt.
Schwarz/Weiss: der kulturelle Austausch zwischen Kongo, Schweiz und Deutschland mit Elia Rediger
Schwarz/Weiss ist das Radio X-Format, welches sich mit den Beziehungen Basels mit Afrika auseinandersetzt. Die sechste Ausgabe widmet sich der Basler Kolonialgeschichte, der Basler Rolle im Sklavenhandel und den aktuellen Diskursen zur Wiedergutmachung. In der neuen Folge dreht sich vieles um den kulturellen und künstlerischen Austausch und der Restitution. von Danielle Bürgin
23.04.27 SW Group 50 50 long
Die Group 50:50 wurde vom Basler Elia Rediger mitbegründet und ist ein Künstler*-innenkollektiv aus dem Kongo, der Schweiz und Deutschland , das transnationale künstlerische Kooperationsprojekte realisiert.
Elia Rediger ist in Kinshasa, Kongo, auf die Welt gekommen. Als Sohn einer Bauernfamilie, die im Kongo in der Entwicklungszusammenarbeit tätitig war, ist der Basler vor rund sieben Jahren zurück in sein Geburtsland gereist. Dort hat er im Rahmen einer Theaterproduktion Künstler:innen aus dem Kongo kennen gelernt. Diese neuen Freundschaften und der künstlerische Austausch mit ihnen haben Rediger bis heute geprägt.
Vom Popbusiness über das Theater zum paritätischen Kollektiv
Der ehemalige Sänger der Basler Popband The Bianca Story ist Mitbegründer der GROUP50:50. Dieses Künstler:innenkollektiv besteht aus Mitwirkenden aus dem Kongo, der Schweiz und Deutschland. GROUP50:50 ist aber auch eine Produktionsstruktur mit Sitz in Basel, Berlin und Lubumbashi, die transnationale künstlerische Kooperationsprojekte realisieren und produzieren.
Die GROUP50:50 erzählt Geschichten über die historischen und aktuellen wirtschaftlichen und politischen Verflechtungen zwischen ihren Ländern, fordert die Rückgabe des kulturellen Erbes (Restitution) und Reparationen für koloniale Verbrechen und aktuelle Menschenrechtsverletzungen. Sie befasst sich mit der Geschichte der Globalisierung, der kolonialen Herrschaft über den afrikanischen Kontinent sowie mit neokolonialen Praktiken der Ausbeutung von Mensch und Natur.
Die GROUP50:50 reflektiert kritisch die Formen ihrer Zusammenarbeit, die durch historische und wirtschaftliche Ungleichheiten, kulturelle Missverständnisse und die Tatsache beeinträchtigt wird, dass die Produktionsmittel immer aus Europa kommen, da afrikanische Länder kaum über Budgets für Kultur verfügen.
Zum aktuellen Musiktheater "The Ghosts are Returning":
In „The Ghosts are Returning” erzählt die GROUP50:50, ein Kollektiv von Künstler*innen aus dem Kongo, der Schweiz und Deutschland die Geschichte von sieben „Pygmäen-Skeletten“, die ein Schweizer Arzt in den 50er Jahren aus dem im Kongo nach Genf brachte. Sie reisen in den äquatorialen Wald zum nomadischen Volk der Mbuti, das vom illegalen Holzeinschlag bedroht ist und aus den Wäldern vertrieben wird. Mit ihnen singend und tanzend entwickeln sie ein Ritual, mit dem die sieben Geister zu Ruhe kommen können. Es entsteht ein multimediales Musiktheaterstück über (neo-)koloniale Verbrechen, über den Tod und das Trauern. Das Stück wurde im letzten Herbst in der Kaserne Basel aufgeführt und ist unterdessen in den Kongo aber auch in diverse Europäische Städte gereist.
Mit Elia Rediger reden wir über die herausfordernden Prozesse im Rahmen dieser Produktion und über kulturelle Aneignung respektive auch über den echten kulturellen Austausch, den die GROUP50:50 erzielt.
Die GROUUP50:50 Projekte sind Projekte
-
die auf einer gemeinsamen Initiative und einem gemeinsam ausgearbeiteten Konzept von afrikanischen und europäischen Künstler*innen beruhen.
-
bei denen mindestens 50 % der beteiligten Künstler*innen (auf und hinter der Bühne) in afrikanischen Ländern leben.
-
die zwar hauptsächlich mit europäischen Geldern finanziert werden, bei denen aber mindestens 50 % der Honorare an Künstler*innen in afrikanischen Ländern gezahlt werden, um einen finanziellen Ausgleich zu schaffen.
-
die einem Publikum in Europa und in Afrika zugänglich gemacht werden und die langfristig zum Betrieb unabhängiger Kunsträume und zur Wiederbelebung ungenutzter kultureller Infrastrukturen in afrikanischen Ländern beitragen.
-
die nachhaltige Kooperationsstrukturen aufbauen, die sowohl
-
Krisenresistenz als auch Klimaneutralität anstreben.
Die Musik im Beitrag stammt aus dem Stück "The Ghosts Are Returning" und von Manuel Gagneux, Basler Musiker und Sänger. Die Illustrationen zur Schwarz/Weiss Reihe auf Radio X stammen von Sade Fink, einer Basler Künstlerin.
TV-Bericht zu The Ghosts Are Returning (via Centre d'art Waza/Youtube)
OnAir
10 x im Jahr - Am ersten Wochenende des Monats:
SA 16:00 Uhr (WdH. SO 10:00 Uhr)