Oki Doki Gaming Club
Willkommen im Lesekreis für Videogames!
Monatlich schnappen wir uns ein Game oder Thema und besprechen dies nach Form & Inhalt.
Egal ob FPS, JRPG’s, AAA’s, Indies, neue oder alte IPs. Ästhetik, Sound, Narrativ, Gameplay. Wir interessieren uns für die existenziellen und banalen Fragen. Wie erfüllend sind Sidequests? Wer war dein erster Videogame crush? Und was bitte bedeutet Freiheit in einer simulierten Welt?
Videospiele sind heute ein riesiger Industriezweig. Sind Teil unserer Kultur. Äussern sich Mainstream oder radikal. Da sind die Nutzer:innen eigentlich nur noch NPC’s. Oder doch nicht?
OG Characters des Oki Doki Gaming Club sind : Lucien Montandon, Anna Dippert, Ufuk Tan, Lena Frei, Mirco Kämpf und Noemie Keller.
Oki Doki Gaming Club - It’s a book club for videogames!
[ganz ohne Microtransactions oder procedurally generated content]
Parallelwelten und Sound-Ökosysteme
Kakteen und weisse Pfauen am selben Ort? Sind laute Klänge hörenswerter als gedämpfte? Zwei neue Ausstellungen im Kunsthaus Baselland rufen uns dazu auf, genau hinzusehen und hinzuhören. von Mirco Kaempf
21.06.16 Blum, Rosenfeld, Kunsthaus Baselland
Das Kunsthaus Baselland zeigt neue Einzelausstellungen der New Yorker Künstlerinnen Andrea Blum und Marina Rosenfeld
Es sind die ersten institutionellen Einzelausstellungen dieser Künstlerinnen in der Schweiz. Die New Yorkerin Andrea Blum inszeniert im Anbau des Kunsthauses Baselland "Parallel Lives", eine cineastische Tuchfühlung des Themas Language vs Nature. Das center-piece hiervon heisst Grey Matter - eine lange, leere Wüstenlandschaft auf mehreren Bildschirmen. Vom Ausstellungsraum aus (der sich beinahe wie ein alternatives stilsicheres Wohnzimmer anfühlt) ist das Publikum dazu eingeladen, von innen nach aussen zu schauen, in eine Landschaft, frei vom Abdruck des Menschen. All derweil auf einem weiteren Bildschirmen ein weisser Pfau umgeht und Kakteen in säuberlichen Töpfen rumstehen. Das soll durchaus absurd sein - Andrea Blum lädt uns dazu ein, über Eigenschaften von Gegenständen nachzudenken und wie diese mit uns und unserer Umwelt zusammenhängen.
Der Jetzt-Moment ist auch unabdingbar in der Einzelausstellung der New Yorker Komponistin Marina Rosenfeld. In "We'll start a fire" lädt sie das Publikum ein, einzutauchen in ein von ihr erschaffenes Netzwerk von Sound: Mit behutsam im Raum verteilten Mikrofonen und Lautsprechern entwirft sie (quasi als 'signal maker') ein akustisches Frage-und-Antwort Spiel mit lauteren und leiseren Soundgesten, wobei gewisse Klänge übertönt, zurückgerufen und neu verhandelt werden. Das Publikum (Menschen als Resonanzkörper) wird hierbei miteinbezogen und nimmt Einfluss auf das tonale Geschehen. Es ist ein fragiles System, das durchaus auch sozio-politisch gelesen werden kann. Die neuen Ausstellungen würden so aktiv Bezug nehmen auf eine Körperlichkeit, die notwendig ist, um diese Kunst wirklich erlebbar zu machen, sagt uns Ines Goldbach, Direktorin vom Kunsthaus Baselland. Ebenfalls neu ist auch die Einzelausstellung von Anna Maria Maiolino, "die als eine der bedeutendsten Künstlerinnen des heutigen Brasiliens gilt". Die Ausstellungen seht ihr noch bis am 26. September 2021.