Ein bleiches, in schwarz-weiss gekleidetes Paar posiert vor blauem Hintergrund

Album der Woche: Tusky von Robbie & Mona

Robbie & Mona gestalten auf ihrem zweiten Album einen hynotischen Slowdance durch Bedroom Pop Welten, als wenn Blue Velvet in Bristol gedreht worden wäre, überzuckert, mit ein paar digitalen Glitches. von Mirco Kaempf

Album der Woche: Tusky von Robbie & Mona

Das zweite Album des Bristol Duos Robbie & Mona ist ein prunkvolles Bedroom / Art Pop Album

Am Anfang des Albums schimmert ein tiefschwarzer Ozean vor der englischen Küste. Synthetisch glitzert die Nacht und wir baden in subterranean Vor-Ort-Romantik, alles zusammengebastelt auf einem zugestickerten Laptop in einem schrummrigen Zimmer, irgendwo in Bristol. Sensation heisst dieser schmachtvolle Album - Opener von Tusky, dem neuen Album von Robbie & Mona.

Sensation eröffnet ein schmachtends Schauspiel. Sehnsuchtsvolle Synthie-Klänge, zierliche Pianomelodien und ein träumerischer Gesang durchzieht das Album, von verwogen bis verrucht und wir merken schnell: hier haben sich zwei gefunden.

Das Duo aus Bristol heisst eigentlich William Carkeet und Eleanor Gray und hat bereits in einer Band namens Pet Shimmers zusammengespielt (Robbie & Mona hiessen die beiden Hunde von Eleanor). Beide haben sie einen Flair für Filme, Fantasie und Gegensätze. Den ersten Song welchen sie für das Album geschrieben haben, war der Album-Closer Always Gonna Be A Dead Man. Inspiriert  vom 1946 Film La Belle et La Bête von Jean Cocteau. "Eine Ode, an die Fiktion selbst".

Alle neun Tracks sind durchtränkt von Sehnsucht, vom Einfluss, welche Magie und Fiktion auf unsere Realität haben. Und so sind auch die Genres nie ganz in Stein gemeisselt. Klassische Balladen wie Flaneural treffen auf industrial-esque Stellen wie Dolphin. Uptempo Verköstigungen wie Clapback treffen auf Hip Hop in Mildred. Stets mit einem exzentrischen Pop-Appeal. Tusky erschien via Spinny Nights am 10. März 2023.