Das IRAN Update
Seit dem Tod der 22jährigen Kurdin, Mahsa Jina Amini setzen täglich tausende Menschen in Iran ihr Leben aufs Spiel. Aus den Protesten, die im September begonnen haben, hat sich eine Revolution entwickelt. Seither strömen jeden Tag neue, schreckliche, aber auch beeindruckende News über Twitter, Instagram und TikTok zu uns. Den Überblick über die aktuelle Situation in Iran zu behalten, ist eine Herausforderung.
"Das IRAN Update" setzt genau da an und verschafft einen wöchentlichen Rückblick auf die Geschehnisse in Iran. Die Hosts, Gilda Sahebi und Sahar Eslah, besprechen die wichtigsten Themen, werfen einen kritischen Blick auf Kommentare von Expert*innen, Journalist*innen und Politiker*innen und erklären politische und geschichtliche Zusammenhänge.
Eine Produktion von 190p GmbH.
Weil es uns von Radio X wichtig ist, unsere Hörer:innen regelmässig und mit der nötigen Tiefe über die Lage im Iran zu informieren, haben wir bei Gilda Sahebi und Sahar Eslah angefragt, ob wir ihren Podcast ausstrahlen dürfen. Du hörst ihn ab dem 2. Dezember jeweils freitags um 14 Uhr auf Radio X. Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Beteiligten.

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Stadt.Geschichte.Basel Folge 17
In der 17. Folge des Stadt.Geschichte.Basel Podcasts reisen wir zu den Anfängen Basels als Chemie-und Pharmastadt und schauen uns die Verstrickungen der Konzerne im 2. Weltkrieg genauer an. von Lea Kamber
SGBS Folge 17 Chemie und Pharma
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Die Basler Chemieindustrie entwickelte sich aus der Textilbranche. Bereits im 18. Jahrhundert importierte Johann Rudolf Geigy-Merian Farben und Heilmittel. Der eigentliche Beginn der chemischen Produktion war jedoch um 1860, als der Färber Alexander Clavel ein neues Verfahren für synthetische Farbstoffe aus Lyon nach Basel brachte. Einer der frühen Unternehmer war Ernst Karl Ferdinand Petersen. Ursprünglich stellte er bei Paris Farbstoffe her, musste seine Fabrik jedoch wegen Umweltverschmutzung schliessen und verlegte sie 1862 in die Schweizerhalle. Dort produzierte er Fuchsin – ein roter Farbstoff, bei dessen Herstellung giftige Substanzen wie Arsensäure eingesetzt wurden. Diese war in Basel verboten, im angrenzenden Baselland jedoch nicht.
Petersens Farbstoffe wurden unter anderem an Geigy geliefert. Doch seine Firma konzentrierte sich zu stark auf ein einziges Produkt und konnte sich nicht an die rasanten Entwicklungen der Branche anpassen. Um 1900 musste er seine Fabrik schliessen, während sich andere Unternehmen wie Geigy, Ciba und Roche durch Innovationen weltweit etablierten. Basel wuchs zum Zentrum der Chemie- und Pharmaindustrie.
Im Zweiten Weltkrieg blieb Basel neutral, doch Unternehmen wie Geigy und Hoffmann-La Roche betrieben Fabriken im nahegelegenen Grenzach (Deutschland), wo die Bedingungen wirtschaftlich günstiger waren. Dort setzten sie zwischen 1940 und 1945 über 230 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter ein – verschleppt aus besetzten Gebieten, ohne Schutz oder faire Entlohnung. Die Löhne zahlten die Firmen direkt an die deutschen Behörden. Obwohl einige Unternehmer dem NS-Regime kritisch gegenüberstanden, überwogen wirtschaftliche Interessen. Produkte wie das Insektizid DDT oder pharmazeutische Mittel dienten auch militärischen Zwecken. Die Unternehmen blieben gleichzeitig international aktiv – ein wirtschaftlicher Spagat zwischen Systemen.