Woche gegen Rassismus 2019

Ein braunes Kalb welches von der Euter der Mutter trinkt. Die Mutter steht rechts neben dem Kalb und ist ebenfalls braun. Sie befinden sich auf einer Anhöhe.

Milch, Markt und Moral - Die Folgen eines Milchüberschusses

Die Schweiz mag ihre Kühe. Über eine halbe Million Milchkühe leben in der Schweiz. In den Milchkühen steckt viel Geld – fast 3 Milliarden Franken Produktionswert durch Milch und Milchprodukte jährlich. Das ist fast dreimal so viel wie das Nettovermögen von Roger Federer. Doch aufgrund Marktschwingungen sollen rund 25 000 Kühe getötet werden, mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag.  von Brais Jequier Ramos

25.10.31. Schweizer Milchkühe

Es sollen aufgrund Marktschwingungen rund 25 000 Kühe geschlachtet werden.

Dieses Jahr produzieren die Schweizer Milchkühe mehr Milch als üblich. Denn das Jahr 2025 war ein gutes Futterjahr. Also hatten die Kühe sehr viel zu essen. Ausserdem werden die Exporte in die USA wohl sinken. Letztes Jahr exportierte die Schweiz rund 100 Millionen Kilogramm Milch, als Milchprodukte, in die USA. Diese Exporte wurden von den hohen trumpschen Zöllen getroffen. Deshalb rechnet die Milchbranche damit, dass die Exporte an die USA sinken. Dagegen beschloss die Branchenorganisation Milch Anfang September verschiedene Massnahmen, wie zum Beispiel: die Unterstützung aus bestehenden Fonds für den Export von Butter und Rahm, die Milchproduktion zu drosseln oder indem man den Milchkühen weniger Futter gibt. Die Massnahme, die medial am meisten Aufmerksamkeit bekommen hat, ist das Schlachten von Kühen. Denn die Branchenorganisation empfiehlt auch, 5 % weniger Milch zu produzieren. Das sei gleichbedeutend mit der Schlachtung von 5 % der Kühe. Also von 25 000 Milchkühen, wie die NZZ berichtet. Ganz so einfach sei es allerdings nicht, erklärt uns Stefan Kohler, Geschäftsführer der Branchenorganisation Milch. Denn es sei nur eine Empfehlung und kein Befehl. So könne man sich nicht vorstellen, dass in den nächsten Tagen und Wochen 25'000 Kühe geschlachtet werden. Dies sei ein Prozess über mehrere Monate. 
Die Massnahme wird kritisiert, zum Beispiel von Julia Weibel. Sie ist Fachreferentin für Tiere in der Landwirtschaft bei der Tierschutzorganisation PETA Deutschland. An der Massnahme sehe man das Lebensverachtende in der Milchindustrie, denn die Kühe sollen «aufgrund Unwirtschaftlichkeit gegen ihren Willen geschlachtet werden». 

Klar ist auf jeden Fall, dass rund 25 000 Kühe aufgrund Marktschwingungen geschlachtet werden sollen, da hilft auch der Euphemismus «erneuert» nicht. Obwohl der Preis für Rindfleisch momentan hoch sei, sei das auch für die Bauern und Bäuerinnen nicht einfach, so Stefan Kohler, Geschäftsführer der Branchenorganisation Milch. Denn die Bauern und Bäuerinnen hätten eine emotionale Bindung zu den Kühen. Deshalb ruft er dazu auf, mehr Milchprodukte zu konsumieren, besonders Schweizer Milchprodukte. So sei es für die Milchbranche nicht mehr nötig, den Bestand zu reduzieren, also die Milchkühe zu schlachten. Julia Weibel, Fachreferentin für Tiere in der Landwirtschaft bei PETA Deutschland, sieht die Lösung darin auf Milchprodukte zu verzichten. Es gäbe bereits viele pflanzliche Milchalternativen, mit denen man Milchprodukte ersetzen könne.

Ob die Schweizer*innen den Milchkühen ihre Liebe durch mehr oder weniger Milchkonsum zeigen sollen, bleibt als offene Frage. Allerdings kann auch gefragt werden, ob bei der nächsten Marktschwingung nicht wieder tausende Kühe geschlachtet werden. Darf oder eher soll der Markt wirklich über Leben oder Tod entscheiden?
Zumal im Normalfall jährlich schon rund 85 000 Milchkühe geschlachtet werden. Das ist nur ein Bruchteil der über 86 Millionen Nutztiere, die jährlich in der Schweiz geschlachtet werden.

Die Woche

Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019

Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.

Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.

Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019

Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm

 

 
Das Programm


Montag, 18. März 2019

Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus. 

19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)

Eintritt frei. 

 

Dienstag, 19. März 2019

Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo

19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)

Eintritt frei.

 

Mittwoch, 20. März 2019

Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*ShTheater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.

17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Donnerstag, 21. März 2019

Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.

Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).

Moderation: Bernard Senn, SRF

Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.

19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Freitag, 22. März 2019

Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)

Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch

19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel

Eintritt frei.

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Samstag, 23. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien

The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required. 

14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen

 

Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg

16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr 

Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.

20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

 

Sonntag, 24. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch

14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)

Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.

Eintritt frei.

 

 

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.

 

** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.

 
Ausstrahlungstermine

 

Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)

Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus

u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus

 

Donnerstag 21.3., 18 h  & Samstag 23.3.19, 13 h

Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein

 

Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h

Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen

Kontakt

tatiana.vieira@radiox.ch

rebecca.haeusel@radiox.ch

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Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch:

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