Woche gegen Rassismus 2019

Wenn der Regenwald vor lauter Nachhaltigkeit verschwindet
«Sumber Alam» oder auf Deutsch «Quelle der Natur» ist der Titel der Ausstellung in der Kunsthalle Basel. Die Ausstellung des indonesischen Künstlers Bagus Pandega befasst sich in vier Installationen mit dem Zusammenspiel von Wirtschaftskreisläufen und der Umwelt. In diesem Beitrag stellen wir dir die Ausstellung vor. von Brais Jequier Ramos
25.10.10 Sumber Alam - Bagus Pandega
Die Ausstellung Sumber Alam von Bagus Pandega in der Kunsthalle Basel befasst sich mit dem Nickelbergbau auf Sulawesi, Indonesien. In diesem Beitrag stellen wir die Ausstellung vor.
Ein Maschine, die sich langsam über eine grün bemalte Leinwand bewegt und den Gemalten Wald wegputzt. Du bist am Anfang der Ausstellung «Sumber Alam» in der Kunsthalle Basel. Die erste Installation der Ausstellung von Bagus Pandega, aus Indonesien, ist schon auf den ersten Blick ein Hingucker. Das Coolste am Kunstwerk ist aber dass der Rhythmus der Maschine von einer Palme mithilfe Bioelektrischer Signale vorgegeben wird. Im 5 Tage Rhythmus malt die Maschine in drei Tagen ein Bild und löscht es danach während zwei Tagen. Es sind Bilder von einem Wald mit Palmölplantagen, einer Orang-Utan-Mutter mit ihrem Kind oder ein gejagter Elefant. Gegenüber ist fast zynisch ein Bild einer historischen Landschaft aus Basel – ganz unberührt vom ausgelöscht werdenden Bild des indonesischen Regenwaldes.
Die Kunstinstallation heisst «Artificial Green by Nature Green» diese hat Bagus Pandega in Kooperation mit der Künstlerin und nebenbei auch seiner Partnerin Kei Imazu kreeirt. Die Installation soll das Gleichgewicht der indonesischen Regenwälder zeigen, dass immer mehr von Palmölplantagen bedroht wird. Die gesamte Ausstellung handelt über die Rohstoffausbeutung, speziell Nickelbergbau, in Indonesien. Die Installationen hängen miteinander zusammen, das Tempo der Maschinen wird von den Signalen von mehreren Pflanzen kontrolliert. Die Ausstellung schafft es die komplexe Beziehung zwischen Mensch, Natur und Industrie aufzuzeigen – das Zentrum der Ausstellung ist eine Installation, die den Aufbau eines industriellen Nickelbergbaus nachempfindet.

Ein langes grünes Förderband trägt langsam Nickelerz-Nuggets herum - das Tempo wird wieder von den Pflanzen kontrolliert. Nach einer Steigung endet das Förderband in der Höhe und lässt das Nickelerz von einer beachtlichen Höhe scheppernd in eine Metallwanne fallen – die dadurch ausgelösten Vibrationen setzen im letzten Raum ein Ensemble an Spieluhren in Bewegung, die auf indonesischen Hölzern angebracht sind, welche mit dem Regenwald mitverschwinden. Die Spieluhren spielen populäre indonesische Volkslieder und erinnern so daran, dass auch Menschen unter der Rohstoffausbeutung und der daraus entstehenden Rodung des Regenwaldes leiden.
Die Ausstellung setzt den Fokus auf den Nickelbergbau auf Sulawesi, einer indonesischen Insel. Indonesien ist der grösste Nickelproduzent auf der Welt und die grösste Nickelreserve Indonesiens ist auf Sulawesi. Nickelbergbau ist auf Sulawesi für die Abholzung des Regendwaldes und der Verschmutzung von Trinkwasser, Land und Luft, aber auch das Verletzen der Menschenrechte und das Zerstören der Lebensgrundlagen der lokalen Bevölkerung mitverantwortlich. Nickel wird für vieles benutzt, sehr wichtig ist Nickel für E-Autos und E-Bikes. Die uns in der Schweiz das Gefühl Umweltfreundlich zu sein – aber auf der anderen Seite der Welt mitverantwortlich sind dafür, dass der Regenwald und die Bevölkerung leiden.
Der Nickelbergbau für E-Autos und andere Batterien sorgt nicht nur in Indonesien für Probleme, auch in den Philippinen klagt die Insel Palawan über schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt und die Menschenrechte und Gesundheit der Bevölkerung vor Ort.
Die Ausstellung «Sumber Alam» von Bagus Pandega kannst du in der Kunsthalle noch bis Mitte November besuchen. Weitere Infos findest du auf der Website der Kunsthalle Basel.
Die Woche
Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019
Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.
Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.
Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019
Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm

Das Programm
Montag, 18. März 2019
Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus.
19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)
Eintritt frei.
Dienstag, 19. März 2019
Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo
19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)
Eintritt frei.
Mittwoch, 20. März 2019
Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*Sh, Theater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.
17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Donnerstag, 21. März 2019
Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.
Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).
Moderation: Bernard Senn, SRF
Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.
19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Freitag, 22. März 2019
Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)
Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch
19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Samstag, 23. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien
The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required.
14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen
Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg
16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr
Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.
20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Sonntag, 24. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch
14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)
Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.
Eintritt frei.
* Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.
** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.
Ausstrahlungstermine
Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)
Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus
u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus
Donnerstag 21.3., 18 h & Samstag 23.3.19, 13 h
Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein
Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h
Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen
Kontakt
tatiana.vieira@radiox.ch
rebecca.haeusel@radiox.ch
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Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch:
