Runde Kugeln, Eckige Quadrate und eine konkrete Haltung

Was ist der mathematische Anspruch der Kunst? Das Rappazmuseum bringt in der aktuellen Ausstellung ARTconcret 33 Kunstschaffende unter einem Thema zusammen; der Konkreten Kunst. von Mirco Kaempf

20.07.12 art concret im rappazmuseum

How minimal can you go? Eine neue Ausstellung im Rappazmuseum versammelt 33 Kunstschaffende unter dem Thema der Konkreten Kunst. Von Max Bill bis Maggie Brun

Nichts sei so real wie eine Linie, eine Farbe, oder eine mit farbe gefüllte Fläche. Dieser Ansicht war Theo van Doesburg in seinem Manifesto zur Konkreten Kunst. Dieser Ansicht war aber auch der Schweizer Künstler Max Bill, der diesen Stil auf die internationale Bühne hob, mit der ersten Gruppenausstellung dieser Art im Jahr 1944 - in Basel. Auch in der neuen Ausstellung im Rappazmuseum sind 6 seiner Werke vertreten und man erkennt schnell: Die Konkrete Kunst hat sehr konkrete Vorstellungen. So wollte man stets die Objektivität erreichen. Mit der Reduktion zu Form und Farbe universelle Gültigkeit herstellen. Die gedankliche Kraft des Menschen inszenieren. Wie kann aber eine Kunst, die referenzlos sein wollte, ein halbes Jahrhundert später noch bestehen? Die neue Ausstellung ARTconcret zeigt: die Limitation ist nur der Anfang, immer wieder brechen Künstler*Innen das Raster. Zu sehen noch bis am 19. September im Rappazmuseum.

Willi Schoder, 1983, Acryl auf Baumwolle
Willi Schoder, 1983, Acryl auf Baumwolle
Maggie Brun, 2005, Acryl auf Leinwand
Maggie Brun, 2005, Acryl auf Leinwand
Heidi Mertens, 1961, Öl auf Leinwand
Heidi Mertens, 1961, Öl auf Leinwand