Hexereien im Computerzeitalter

Wie wird Wissen dekolonialisiert und wie können Erinnerungen beschworen werden, um neue Erkenntnisse zu erhalten? Im Haus der elektronischen Künste beschäftigen sich Künstler:innen der Regionale 22 gerade mit der Frage, wie Magie und Technologien zusammenfinden. Zu sehen in Wired Magic. von Mirco Kaempf

21.12.16 Wired Magic

Im Rahmen der Regionale 22 zeigen Künstler:innen Werke, die sich mit Hexerei und Technologie befassen.

Hexen sind keine schieren Märchenfiguren. Auch nicht blosse Opfer von Hetze und Verfolgungen des späten Mittelalters und der Frühneuzeit 1550 - 1650. Hexen sind auch: politisch. Sie sind feministisch, antipatriarchisch, antikapitalistisch, antifaschistisch, klimafreundlich und suchen sich den gängigen Narrativen zu entziehen. Dies vollführen sie anhand von Ritualen und schamanischen Anstalten, die innerhalb der aktuellen Ausstellung auch als "magisches Denken" bezeichnet werden. Rund 400 Jahre nachdem auch hier in Basel vermeintliche Hexen von der mittleren Brücke in den Rhein verbannt wurden, beschäftigen sich hiesige Künstler:innen mit schamanischen Praktiken und wie diese heute aussehen könnten. Mittels Technologien wie wir sie verwenden, in ihrer Absurdität, Gefahren, aber auch in ihren Reizen. In Performances, LED Ventilatoren, Animationen, von VR bis zu Acryl. Zu sehen im Rahmen der Regionale 22 Ausstellung im Hek, noch bis am 30. Januar 2022.

Johanna Mangold, homeflesh, 2021, Virtual Reality
Johanna Mangold, "Homeflesh", 2021, Virtual Reality
Installationsansicht, Wired Magic
Installationsansicht, Wired Magic (Franz Wamhof)
Installationsansicht, Wired Magic (Franz Wamhof)
Installationsansicht, Wired Magic (Franz Wamhof)