Neues von The Vacant Lots, Nadine Shah, Melodiesinphonie und Becca Mancari

Die Radio X Musikredaktion stellt Euch wöchentlich ihre schönsten Neuentdeckungen genauer vor. Die Rubrik “Früsch” gibt es jeden Donnerstag um 14 Uhr und in der Wiederholung am Sonntag um 16 Uhr.

Das kommende Album von The Vacant Lot nennt sich Interzone (26. Juni via Fuzz Club) und badet in psychedelischem electroclash, dessen Sound besonders bei Spacemen 3 Fans resonieren dürfte. Gleichbenannt nach einer Kurzgeschichtensammlung des Kult-Autors William S Burroughs, bewegt sich auch der Track Rescue auf einem döhnenden Gebiet, zwischen Klarheit und Halluzination.

Wieviele Namen existieren eigentlich, um Frauen abzustempeln, die jüngere Typen abschleppen? Und wie wenige im umgekehrten Fall? Club Cougar von Nadine Shah nimmt genau diese machoide Pose ein. Obwohl ein ziemlich zynischer Track, war es ihr dennoch wichtig, glücksselige Musik zu machen. Ihr Album Kitchen Sink (26. Juni via Infectious Music) nimmt viele feministische Themen auf, so sagte sie kürzlich in einem Guardian Interview: "You say your age to some people, and they’re already raising their eyebrows, going “tick-tock”. Don’t you think that’s already on my mind? Don’t you realise some people might not want kids? Or can’t? Or might have tried? Or might have lost babies already? I did a lot of research for this album last year, which was basically talking to female friends in pubs. It’s amazing how much shit we all put up with."

Becca Mancari bezeichnet sich selbst als Nomadin, ist mittlerweile aber in Nashville ansässig, wo sie Part des Trios Bermuda Triangle mit Brittany Howard (u.a. Alabama Shakes) war. Die Texte sind ähnlich roh und unerschrocken wie auf ihrem Debütalbum, wobei sie alte Narben erneut öffnet, um den emotionalen und psychologischen Schmerz zu erkunden, den Mancari durch ihr Coming-Out in einem christlich-fundamentalistischen Elternhaus durchlebte, während sie gleichzeitig die Bindungen und Liebe zu ihrer Familie untersucht.
"The Greatest Part" ist ein Album über die grossen Fragen der eigenen Identität, der eigenen Entwicklung und der Suche nach dem Sinn dahinter. Frisch in unserem Programm zu hören ist die Single Hunter.

Unter dem Pseudonym Melodiesinfonie veröffentlicht Kevin Wettstein bereits seit Jahren kontinuierlich Musik. Lag sein Ursprung noch im HipHop und Beatmaking, hat sich der Zürcher Musiker bereits mit seinem letzten Album vermehrt jazzige Soul-Gefilde betreten und bleibt diesen auch auf seinem neuen Album „Fragments“ treu. 

Der Albumtitel beruht – wie so häufig bei Melodiesinfonie – auf einem philosophischen Gedankenkonstrukt. „Nichts und Niemand vermag das Ganze zu fassen und in Anbetracht der Komplexität allen Seins, ist es ein unmögliches Unterfangen, das Absolute zu durchschauen. Viel mehr besteht alles aus Fragmenten, welche miteinander verbunden immer wieder neue Kombinationen hervorbringen“. Für unsere Playlist haben wir den Song Mindtrip ausgewählt.